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Infektionen: Zu starker Fokus auf Unter-Fünfjährigen

Weltweit sterben jährlich drei Millionen Kinder und Jugendliche an den Folgen


Kolibakterien: Durchfall für Todesfälle verantwortlich (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)
Kolibakterien: Durchfall für Todesfälle verantwortlich (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Melbourne (pte019/05.07.2023/10:30)

Die globalen Bemühungen zur Reduzierung der Infektionskrankheiten müssen einen stärkeren Fokus auf ältere Kinder und Jugendliche legen, da sich die Krankheitsbelastung demografisch deutlich verschoben hat. Zu diesem Befund kommt eine Studie in "The Lancet" publizierte Studie des Murdoch Children's Research Institute und des Institute für Health Metrics and Evaluation. Die Forscher fanden heraus, dass sich die Kontrolle bei Infektionskrankheiten großteils auf Kinder unter fünf Jahren konzentriert. Die Altersgruppe zwischen fünf und 24 Jahren erhält hingegen nur begrenzte Aufmerksamkeit.

Ein Tod pro zehn Sekunden

Laut Studie sterben jedes Jahr drei Mio. Kinder und Jugendliche an den Folgen von Infektionskrankheiten. Das entspricht einem Todesfall alle zehn Sekunden. Auf Durchfall, Lungenentzündung und Malaria entfallen zwei Drittel der Erkrankungen und Todesfälle in dieser Altersgruppe. Die Verschiebung der Belastung bei Infektionskrankheiten in Richtung eines höheren Alters hat viel mit den Bemühungen zu tun, die in Ländern mit niedrigen Einkommen auf Kinder unter fünf Jahren abzielten.

1990 fanden 85 Prozent der Krankheitsbelastung bei Kindern unter fünf Jahren statt. 2019 hatte sich dieser Wert bereits auf 75 Prozent verringert. Mehr als die Hälfte der Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen in Ländern mit geringen bis mittleren Einkommen wurde durch Infektionskrankheiten verursacht. In Ländern mit hohen Einkommen lag dieser Wert bei nur sechs Prozent. Die größte Belastung durch Infektionskrankheiten hatten Indien, Nigeria und Pakistan zu tragen.

Invalidität nimmt zu

In Australien stellen Infektionen der oberen Atemwege, wie Nasennebenhöhlenentzündungen und Mandelentzündungen sowie infektiöse Erkrankungen der Haut, wie Gürtelrose und Zellulitis, die größte Belastung von der Geburt bis zum 24. Lebensjahr dar. Die führenden Ursachen der Krankheitsbelastung in Ländern mit hohen Einkommen standen mit Krankheiten in Verbindung, die zur Invalidität führten. Dies zeigt laut den Forschern, dass eine Analyse durchgeführt werden muss, die über die Sterbezahlen hinausgeht und sich mehr mit den Folgen der Erkrankung auf das Leben der Betroffenen beschäftigt.

(Ende)
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