Immobilien: Besteuerung soll Krisen abfedern
Forscher der University of Surrey plädieren für Eingriffe in Boom-Phasen zum Schutz für später
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Besteuerung von Immobilien: Staat kann Krisen verhindern (Bild: pixabay.com) |
Guildford (pte006/15.12.2025/06:15)
Aktuelle Hypotheken- und Immobiliensteuersysteme könnten eine mögliche neue Finanzkrise wie einst 2008 verschärfen. Um das zu verhindern, sollte der Staat in Boom-Phasen höher besteuern. Das zeigt eine neue Studie der University of Surrey. Details sind im "Journal of Economic Dynamics and Control" veröffentlicht.
Subventionen in Rezessionen
Den Finanzexperten nach sollte der Staat in wirtschaftlich starken Phasen den Erwerb von Wohnimmobilien entsprechend besteuern, in Rezessionen jedoch zeitlich begrenzte Subventionen gewähren.
Der Grund: Kreditnehmer sind in Abschwungphasen ohne gezielte Eingriffe gezwungen, Häuser zu gedrückten Preisen zu verkaufen. Das wiederum löst den Forschern nach tiefere Einbrüche und strengere Kreditbedingungen aus, die sowohl Familien als auch der Gesamtwirtschaft schaden.
Finanzschocks besser meistern
Die Wissenschaftler warnen als Ergebnis ihrer Studie davor, dass heutige Kreditregeln die Wirtschaft anfälliger für plötzliche Schocks machen und Rezessionen unnötig vertiefen.
"Die größten Gewinne entstehen dadurch, Haushalten nach einem Abschwung bei der Erholung zu helfen, statt zu versuchen, Haushalte vor dem Eintritt einer Krise einzuschränken", sagt Forschungsleiter Ricardo Praca Cavaco Nunes.
Würden Einbrüche der Hauspreise durch den Staat zeitnah abgefedert, würden Kreditnehmer in ihrem verletzlichsten Moment geschützt - und damit auch die Gesamtwirtschaft.
Viele Volkswirtschaften simuliert
Die Ökonomen haben ein quantitatives Modell genutzt und Tausende möglicher Volkswirtschaften simuliert, in denen Hauspreise als Sicherheiten für Hypothekendarlehen dienen.
Untersucht wurde, wie sich die Besteuerung von Wohnungskäufen in Phasen hoher Produktivität und deren Subventionierung in Phasen niedriger Produktivität auf Hauspreise, Kreditbedingungen und Konsum auswirken.
Das Modell umfasst zwei Haushaltstypen - Kreditnehmer und Sparer - und verfolgt, wie es jeder Gruppe unter alternativen Steuerpolitiken ergeht. Der Ansatz vergleicht eine Welt ohne politische Maßnahmen mit einer Welt mit zustandsabhängigen Interventionen.
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