pte20230127004 Politik/Recht, Technologie/Digitalisierung

Immer mehr US-Universitäten verbieten TikTok

Mississippi, Indiana, Louisiana, North Carolina, South Dakota und Wisconsin haben arge Bedenken


TikTok: Nutzungsverbote an immer mehr US-Hochschulen (Bild: David Farfan, pixabay.com)
TikTok: Nutzungsverbote an immer mehr US-Hochschulen (Bild: David Farfan, pixabay.com)

Madison (pte004/27.01.2023/06:15)

Das University of Wisconsin System, ein 1971 gegründeter Verbund staatlicher Universitäten im US-Bundesstaat Wisconsin, hat ebenso wie eine Reihe anderer US-Universitäten die Nutzung von TikTok auf hochschuleigenen Geräten verboten. Auch Bundesstaaten machen Front gegen TikTok. Fast jeder zweite hat die Nutzung auf staatlichen Geräten untersagt, darunter Mississippi, Indiana, Louisiana, North Carolina, South Dakota und Wisconsin. Der US-Kongress hat kürzlich TikTok wegen parteiübergreifender Sicherheitsbedenken verboten. Die App ist auf militärischen Geräten ebenfalls untersagt.

Angst vor Benutzerdaten-Klau

TikTok gehört dem chinesischen Unternehmen ByteDance, das 2020 seinen Hauptsitz nach Singapur verlegt hat. Kritiker befürchten, dass die chinesische Regierung via TikTok auf Benutzerdaten wie den Browser-Verlauf und den Standort zugreifen könnte. Das Portal wird von zwei Dritteln der US-Teens konsumiert und ist zur zweitbeliebtesten Domain der Welt geworden. Aber es gibt seit Langem parteiübergreifende Bedenken in Washington, dass Peking rechtliche und regulatorische Macht nutzen würde, um US-Benutzerdaten zu beschlagnahmen oder zu versuchen, erfundene pro-chinesische Geschichten oder Fake News zu verbreiten.

Derartige Befürchtungen werden durch Nachrichten im vergangenen Jahr geschürt, nach denen ein in China ansässiges Team im Rahmen eines verdeckten Überwachungsprogramms unrechtmäßig auf Daten von US-TikTok-Nutzern, darunter zwei Journalisten, zugegriffen hat, um die Quelle von Lecks aufzuspüren. Es gibt auch Befürchtungen, dass das Unternehmen Massen von Benutzerdaten nach China sendet und damit gegen strenge europäische Datenschutzregeln verstößt. Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich der Inhalte von TikTok, die angeblich der psychischen Gesundheit von Teenagern schaden.

Chinesisches Portal wehrt sich

"Wir sind enttäuscht, dass so viele Staaten auf den politischen Zug aufspringen und Richtlinien erlassen, die nichts zur Förderung der Cyber-Sicherheit in ihren Staaten beitragen und auf unbegründeten Unwahrheiten über TikTok basieren", sagt TikTok-Sprecher Jamal Brown. TikTok entwickele Sicherheits- und Datenschutzpläne im Rahmen einer laufenden nationalen Sicherheitsüberprüfung durch die Regierung von Präsident Joe Biden.

Ausgerechnet eine renommierte US-Universität teilt die Bedenken der TikTok-Kritiker nicht. Von dem Portal gehe keine Gefahr für die Sicherheit der USA aus, sagen Forscher des Georgia Institute of Technology Georgia Institute of Technology in Atlanta (pressetext berichtete).

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|