pts20040511003 Produkte/Innovationen, Medien/Kommunikation

Ideenmanagement-Systeme brauchen Promotoren auf allen Ebenen

Ergebnisse des 1. Forum Innovation und Produktentwicklung


Amstetten (pts003/11.05.2004/08:00) Promotoren auf allen Ebenen sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für Ideenmanagement-Systeme. Dies war eine der Kernaussagen beim 1. Forum Innovation und Produktentwicklung Ende April 2004 in Amstetten. Etwa 100 Teilnehmer aus Wirtschaft, Forschung und Bildung folgten der Einladung der Plattform für Innovationsmanagement und nützten die Gelegenheit für einen Erfahrungsaustausch.

Ideenmanagement-Systeme bilden heute bereits einen integralen Bestandteil des Innovationsmanagement vieler Unternehmen. Sie stellen eine Weiterentwicklung des internen Vorschlagswesens dar, gehen jedoch in der Zielsetzung einen Schritt weiter. Waren früher vor allem Ideen gefragt, um Kosten einzusparen und Fehler zu vermeiden, zielt modernes Ideenmanagement zunehmend darauf ab, neue Geschäftsideen hervorzubringen, sowie Produkte und Prozesse weiter zu entwickeln.

Erfolgsfaktoren
Die Implementierung eines lebendigen Ideenmanagement erfordert vor allem die vollinhaltliche Unterstützung durch die Geschäftsführung. "Mitarbeiter spüren sofort, wenn Initiativen vom Management nur halbherzig mitgetragen werden", meinte Ernest Fuhrmann, Ideenmanager von Voest Alpine Industrieanlagenbau. Genauso wichtig sei, dass Promotoren vor Ort als Ideencoaches und Ansprechpartner fungierten, damit das System auf allen Ebenen unterstützt werde und lebendig bleibe. "Bei großen, komplexen Ideen brauchen die Ideenträger auch unmittelbar Entlastung durch ein Projektteam, das sich mit der weiteren Ausarbeitung und Umsetzung beschäftigt", betonte Gerhard Drexler, Leiter des Competence Center Innovation von Neusiedler.

Bei guter Verankerung und Akzeptanz können bis zu 1 Idee je Mitarbeiter und Monat generiert werden. Qualität und Quantität sind hier einander ergänzende Faktoren. Um besondere (radikale) Ideen hervorzubringen, brauche es die Wertschätzung vieler kleiner Verbesserungsideen, nur so bleibe eine Organisation in Übung und das Ideenmanagement werde Teil des Unternehmensalltags, erklärten die Ideenmanager von VAI, Doka und Neusiedler übereinstimmend.

Weitere Erfolgsfaktoren seien die rasche Rückmeldung an die Ideenbringer, wie die Idee weiter verarbeitet wird und Prämiensysteme, die sich an den jeweiligen lokalen Verhältnissen orientieren. Bemerkenswert hier auch die Aussagen der Vortragenden, dass nicht-monetäre Prämierungen die nachhaltigere Motivation für die Mitarbeiter darstellen. An die Stelle bzw. als Ergänzung von Geldprämien treten vielfach Gruppenevents, wie ein Faß Bier für die Abteilung, das vom Geschäftsführer angeschlagen wird, ein bezahlter Ausflug oder auch ein Gesprächstermin bei der Geschäftsleitung, in dem die Ideenbringer Gelegenheit bekommen ihre Anliegen und Sichtweisen direkt darzulegen.

Der Ideenmanager von Doka-Industrie, Raimund Mauritz, erörterte die Problemstellung, der Förderung und Bewertung ungewöhnlicher (radikaler) Ideen. Diese würden allzu rasch als "Spinnerei" abgelehnt, bei genauerer Betrachtung ergäben sich jedoch oft genau daraus Ansätze für eine Weiterentwicklung von Produkten, Dienstleistungen oder Verfahren. Doka erprobt zur Zeit ein neues System der Potenzialbewertung von Ideen, in dem mit vertretbarem Aufwand die "Trüffeln" identifiziert werden sollen.

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde betont, dass jede Organisation unter Berücksichtigung ihrer Kultur, Größe und Struktur eine für sich geeignete Form des Ideenmanagement entwickeln muss. Zwar können einzelne Elemente von anderen Firmen übernommen werden, die direkte Übertragung von ganzen Prozessen oder EDV-Systemen funktioniert im Ideenmanagement jedoch nicht.

Der Veranstalter
Veranstalter des jährlichen Forums ist die Plattform für Innovationsmanagement, eine Initiative von innovativen Firmen. Ihre Ziele sind:

  • Abbau von Barrieren im Innovationsprozess - insbesondere kulturelle und organisatorische

  • Verbreitung von Methoden des Innovationsmanagements

  • Entwicklung gemeinsamer Projekte
  • Der Plattform hat zur Zeit 22 Mitglieder, darunter Bene Büromöbel, Berndorf Band und Berndorf Bäderbau, Doka Industrie, iip | innovation in progress, Minas von Dr. Klaus Woltron, Neusiedler, Voith, sowie mehrere Klein- und Mittelbetriebe. Außerdem unterstützen Forschungs-einrichtungen die Plattform wie etwa das ECHEM Kplus Kompetenzzentrum, das RIZ Niederösterreich und Böhler-Uddeholm.

    Typische Plattformthemen sind Methoden des Innovationsmanagement, Erfahrungsberichte aus Projekten oder aktuelle Förderinstrumente. In öffentlichen Veranstaltungen, dem "Forum Innovation und Produktentwicklung", werden aktuelle Entwicklungen zum Thema Innovation einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Inhalte gehen von technischen Innovationen bis zu Neuerungen in Prozessen und Verfahren. Der Fokus liegt auf Erfahrungsaustausch und Praxistauglichkeit von Methoden.

    Information:
    Plattform für Innovationsmanagement
    Franz-Kollmann-Straße 4
    3300 Amstetten
    office@pfi.or.at
    http://www.pfi.or.at
    Ansprechpartner: Dipl. Ing. Gerald Steinwender, Tel. 0699 100 900 45

    (Ende)
    Aussender: pts - Presseinformation (A)
    Ansprechpartner: Dipl. Ing. Gerald Steinwender
    Tel.: 0699 100 900 45
    E-Mail: office@pfi.or.at
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