pte20211206032 Technologie/Digitalisierung, Medizin/Wellness

Hightech-Sehprothese gibt Blinden Hoffnung

"Phoenix 99 Bionic Eye" regt Netzhaut gezielt an - Klinische Studien an Menschen vorgesehen


So sehen die Komponenten des künstlichen Auges aus (Foto: sydney.edu.au)
So sehen die Komponenten des künstlichen Auges aus (Foto: sydney.edu.au)

Sydney (pte032/06.12.2021/13:00)

Menschen, deren Sehzellen nach und nach absterben, sodass sie immer schlechter sehen oder gar erblinden, können Hoffen. Biomedizintechniker an der University of Sydney https://www.sydney.edu.au und der University of New South Wales https://www.unsw.edu.au/ haben ein System entwickelt, mit dem Betroffene ansatzweise wieder sehen können. In Tierversuchen hat es sich bereits bewährt, sodass es jetzt in klinischen Studien an Menschen erprobt werden kann.

[b]Neuronen in der Netzhaut werden stimuliert[/b]

Die neue Sehhilfe, genannt Phönix99Bionic Eye, besteht aus einem Implantat, das die Neuronen in der Netzhaut stimuliert, sodass elektrische Ströme ins Gehirn fließen, die ähnlich denen sind, die die Sehzellen auslösen. Sie gaukeln dem Verarbeitungszentrum im Gehirn vor, dass es sich um Bilder handelt. Aufgenommen werden sie mit einer sehr kleinen Kamera, die an einer Brille befestigt ist. Die aufgenommenen Bilder werden drahtlos an ein Gerät geschickt, das hinter dem Ohr implantiert ist. Es dekodiert das Funksignal und überträgt die Anweisungen an das Stimulationsmodul, das elektrische Impulse an die Neuronen der Netzhaut abgibt. Diese entsprechen den Bildern, die die Kamera aufgenommen hat, sodass das Gehirn sie so interpretieren kann, als würden sie von den Sehzellen kommen.

[b]Akku wird berührungslos aufgeladen[/b]

Der Energiebedarf wird von einem Akku gedeckt, der sich im Implantat hinter dem Ohr befindet. Er kann durch das Anlegen eines elektromagnetischen Feldes berührungslos aufgeladen werden. Er versorgt per Kabel, das unter er Haut verläuft, auch den Stimulator der Neuronen.

[b]Ansatzweise neues Sehvermögen[/b]

„Es gab bei Tests an Schafen keine unerwarteten Reaktionen aus dem Gewebe um das Gerät herum und wir erwarten, dass es für viele Jahre an Ort und Stelle bleiben kann", sagt Samuel Eggenberger, ein biomedizinischer Ingenieur, der das künstliche Auge mit seinem Doktorvater Professor Gregg Suaning entwickelte, dem Leiter der School of Biomedical Engineering. „Wir glauben, dass wir mit unserem System Menschen, die an degenerativen Erkrankungen wie Retinitis pigmentosa leiden, die die Sehzellen absterben lassen, das Sehvermögen zumindest ansatzweise wiedergeben können."

(Ende)
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