pte20211012002 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

Handy am Abend raubt Kindern den Schlaf

"Kinder sollten halbe Stunde vor der Schlafenszeit keine elektronischen Geräte mehr benutzen"


Kind mit Smartphone: Eltern sind in der Pflicht (Foto: 46173, pixabay.com)
Kind mit Smartphone: Eltern sind in der Pflicht (Foto: 46173, pixabay.com)

Odense/Klosterneuburg (pte002/12.10.2021/06:05) Die Nutzung elektronischer Geräte am Abend verschlechtert den Schlaf von Kindern und Jugendlichen. Am stärksten sind diese Effekte bei Heranwachsenden zwischen fünf und 15 Jahren. Das berichten Forscher der University of Southern Denmark http://sdu.dk in ihrer Studie über den Zusammenhang von Medienkonsum und Schlafqualität. Sie haben hierfür die Ergebnisse von 49 Studien aus den Jahren 2009 bis 2019 untersucht und interpretiert.

Schlaf wichtig für Entwicklung

Guter Schlaf ist essenziell für die Gesundheit. Das gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, da viele wichtige Entwicklungsprozesse im Schlaf stattfinden. Neben physischen und psychischen Veränderungen in der Jugend können auch externe Faktoren wie die Nutzung von elektronischen Geräten einen Einfluss auf die Schlafqualität haben.

"Kinder und Jugendliche sollten mindestens eine halbe Stunde vor der Schlafenszeit keine elektronischen Geräte mehr benutzen", empfiehlt Psychologe Dominik Rosenauer http://dominikrosenauer.com gegenüber pressetext. Zum einen wegen des melatoninhemmenden Blaulichts und zum anderen, weil das Spielen oder Streamen sehr anregend sein kann. Das Handy allein sei jedoch nicht immer für schlechten Schlaf von Kindern verantwortlich. Aufgrund mangelnder Bewegung seien viele Kinder, die ihre Nachmittage vor der Spielekonsole oder dem Fernseher verbringen, am Abend einfach nicht müde und ausgelastet.

Ergebnisse einer ähnlichen Studie der Universität Leipzig verdeutlichen diesen Teufelskreis. Kinder, die einen hohen Medienkonsum haben, schlafen schlechter. Zur gleichen Zeit greifen diese unausgeschlafenen Kinder tendenziell eher zu elektronischen Medien und sind zu müde für Sport oder andere Aktivitäten. Es besteht demnach die Notwendigkeit, dass sich Eltern über die Gefahren von digitaler Mediennutzung informieren und dementsprechend handeln.

Medienerziehung früh beginnen

"Medienerziehung ist Elternsache. Es müssen von Anfang an klare Grenzen gesetzt werden. Die Erziehung fängt bereits im Säuglingsalter an und muss mit der restlicher Erziehung übereinstimmen. Es wird nicht funktionieren bei einem Thema streng zu sein, wenn den Kindern sonst alle Freiheiten gelassen werden", sagt Rosenauer im Gespräch mit pressetext.

Eltern müssten von Anfang an dahinter sein, dass sich Kinder nicht irgendwann besser mit Medien auskennen als sie selbst. "Wie im realen Leben sollten Eltern auch wissen, wo sich ihre Kinder in der virtuellen Welt befinden. Wichtig dafür ist eine klare Kommunikation und das Aufstellen von altersgerechten Regeln und Benutzungszeiten", so Rosenauer. Auch gebe es in den Betriebssystemen oder in externen Apps Einstellungen für Eltern, mit denen sie die Kontrolle über das Medienverhalten ihrer Kinder behalten können.

(Ende)
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