Hallen-Schwimmtraining reicht nicht für Outdoor-Gewässer
Norwegische Untersuchung: Im Freien sind umfassendere Kenntnisse für sicheren Badegang gefragt
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Üblicher Schwimmunterricht reicht nicht für Meer, Flüsse und Seen (Foto: Nina Merete Lyngstad/NTNU) |
Trondheim (pte001/21.07.2025/06:00)
Die gängige schulische Schwimmausbildung reicht nicht aus, um Menschen vor dem Ertrinken beim Baden im Meer oder in unbekannten Binnengewässern zu schützen. Das hat der Pädagoge Jon Sundan von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) in einer aktuellen Untersuchung herausgefunden. Deshalb fordert er, dass Schwimmschüler auch Erfahrungen außerhalb von Schwimmhallen mit beheiztem Wasser sammeln müssen, um sich sicher in beliebigen Gewässern tummeln zu können.
Schwimmunterricht nur ein Anfang
"Es ist gut und schön, dass Schüler Schwimmunterricht erhalten", sagt Sundan. "Sie üben das Hineinfallen ins Wasser, das Schwimmen auf dem Bauch und auf dem Rücken, das Treibenlassen, einfache Sprünge und das Verlassen des Beckens. Aber das ist nur ein Anfang, um ihnen zu helfen, sich im Wasser besser zurechtzufinden." Doch dieser Unterricht bereite Kinder nicht ausreichend auf die Herausforderungen vor, denen sie in dynamischen Gewässern wie Seen, Flüssen und dem Meer begegnen können, die aus Sicht der Ertrinkungsprävention von entscheidender Bedeutung seien.
"Die meisten Unfälle durch Ertrinken ereignen sich in natürlichen Umgebungen, wo Strömungen, niedrige Wassertemperaturen, Wellen und eingeschränkte Sicht die Selbstrettung erheblich erschweren", so Sportwissenschaftlerin Monika Haga von der NTNU. Darauf seien die Kinder durch schulischen Schwimmunterricht jedoch nicht vorbereitet.
Feldversuch zeigte eklatante Mängel
Das bewiesen sie mit einem Feldversuch. "Als wir eine Gruppe von Kindern testeten, konnten wir deutlich weniger von ihnen als gute Schwimmer in einem See einstufen als im Schwimmbad", sagt Sundan. "Im Schwimmbad verfügten acht von zehn Schülern über ausreichende Grundkenntnisse im Schwimmen, galten also als gute Schwimmer. Im Freien waren es jedoch nur drei von zehn", erklärt Sundan.
Ihre Ergebnisse würden belegen, dass der Schwimmunterricht noch umfassender gestaltet werden müsse, so die NTNU-Forscher. Neben praktischen Fertigkeiten müssten auch Kenntnisse über das Wasser und den Umgang mit Wasser sowie die richtige Einstellung dazu vermittelt werden. Kinder müssten besser auf komplexe Herausforderungen vorbereitet sein, denen sie in verschiedenen Gewässern im Freien begegnen können.
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