Gesundheits-Apps: Zahl steigt, Qualität nicht
Laut ZEW sind Hürden für App-Entwickler zur Erstattung durch Krankenversicherung noch zu hoch
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Apps: Anzahl steigt, die Qualität jedoch nicht (Bild: pixabay.com, WebTechExperts) |
Mannheim (pte018/09.07.2025/13:00)
Laut einer neuen Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gibt es in Deutschland zwar immer mehr deutschsprachige Gesundheits-Apps, allerdings nicht mit qualitativ hochwertiger Software, die als sogenannte Digitale Gesundheitsanwendungen zugelassen werden könnten.
Mehrwert entscheidend
"Seit bekannt geworden ist, dass es die Abrechnung von Apps auf Rezept in Deutschland geben wird, zeigen die Daten im Vergleich zu anderen Märkten einen deutlichen Anstieg bei Anwendungen, die für den deutschsprachigen Markt verfügbar sind. Die anfängliche Begeisterung hat aber nicht zu einer höheren Diversität an Apps oder einer Zunahme an Anwendungen geführt, die weniger Daten sammeln", so ZEW-Ko-Autorin Sabrina Schubert.
Der Anstieg ist laut der Fachfrau fast ausschließlich von Apps getrieben, die Patientendaten für Werbezwecke nutzen. Auffällig sei auch, dass die Zahl an Apps, zu denen es wissenschaftliche Publikationen gebe, kaum gestiegen sei. "Genau das wäre aber das Qualitätssignal, das sicherstellt, dass Gesundheits-Apps auch tatsächlich einen Mehrwert bieten", verdeutlicht Schubert weiter.
Zu hohe Einstiegshürden
Der Analyse nach scheinen für viele App-Entwickler die Hürden für eine Erstattung durch die Krankenversicherung immer noch zu hoch zu sein. Dies sei ein Grund, warum sie sich auf andere Geschäftsmodelle, wie die Nutzung von Daten zu Werbezwecken, fokussieren. Dadurch gebe es für die Versicherten weniger qualitativ hochwertige und datensparende digitale Gesundheitsangebote.
"Das System könnte von niedrigeren Einstiegshürden - bei ebenfalls niedrigerer Vergütung - profitieren", unterstreicht Simon Reif, Leiter der Forschungsgruppe "Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik" am ZEW und Ko-Autor der Studie, abschließend.
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