pts20120705019 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Gebärmutterentfernung - Frauen holen häufig Zweitmeinung ein


Marburg (pts019/05.07.2012/13:00) Frauen, die an starken, lang anhaltenden Monatsblutungen (Menorrhagie) leiden, informieren sich immer häufiger in Foren und auf Internetportalen oder holen eine ärztliche Zweitmeinung ein, bevor sie einer Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) zustimmen. Dies ergab eine Umfrage der Initiative "Rettet die Gebärmutter".

Ursache einer Menorrhagie können hormonelle Störungen sowie gutartige oder bösartige Veränderungen an der Gebärmutterschleimhaut sein. In den meisten gutartigen Fällen wird zunächst versucht, das Problem mit einer Hormonbehandlung zu lindern oder Geschwülste und Polypen chirurgisch zu beseitigen. Doch oft reichen diese Maßnahmen nicht aus. Den betroffenen Frauen wird dann meist zu einer Hysterektomie geraten. Viel zu oft, wie Experten meinen. Denn seit langem gibt es Organ erhaltende Methoden wie die Endometriumablation (Abtragen oder Veröden der Gebärmutterschleimhaut), die schonender sind als die Entfernung der Gebärmutter.

Durch eine Endometriumablation könnten bis zu 50 Prozent der Gebärmutterentfernungen bei gutartigen Erkrankungen vermieden werden. Die Erfolgsrate beispielsweise der Endometriumablation mit Hochfrequenzstrom ist sehr gut. So konnte den behandelten Patientinnen in mehr als 97 Prozent der Fälle eine unnötige Entfernung der Gebärmutter erspart werden.

Frauen, die an Menorrhagie leiden, informieren sich immer häufiger über alternative Behandlungsoptionen, bevor sie sich zu einer Hysterektomie entschließen. Bei einer Internetumfrage* der Initiative "Rettet die Gebärmutter" gab die Hälfte der Befragten an, eine Zweitmeinung eingeholt zu haben, nachdem sie eine Hysterektomie empfohlen bekommen hat. Obwohl zunächst bei 62 Prozent der Befragten eine Gebärmutterentfernung empfohlen worden war, wurde der Eingriff nur bei 13 Prozent durchgeführt. "Wir hoffen natürlich, dass diese kleine Umfrage repräsentativ ist für eine neue Tendenz bei den betroffenen Frauen. Vor einem so schwerwiegenden und zum Teil unnötigen Eingriff wie einer Gebärmutterentfernung sollte man alle Optionen kennen, um entscheiden zu können", so die Initiative.

Etwa jede fünfte Frau zwischen 30 und 50 Jahren leidet in Deutschland unter einer sehr starken und/oder lang anhaltenden Monatsblutung. Neben den körperlichen Folgen des hohen Blutverlusts, wird ihr gesamtes Leben dadurch beeinträchtigt und beschränkt. Viele Frauen gehen während ihrer Periode kaum oder gar nicht aus dem Haus, treffen keine Verabredungen, nehmen nicht oder nur stark eingeschränkt am sozialen Leben teil.

Die Initiative "Rettet die Gebärmutter" möchte Frauen darüber informieren, welche Ursachen und Therapiemöglichkeiten es gibt und wie die Situation in Deutschland bezüglich der Kostenerstattung durch die Krankenkassen ist. Sie möchte Betroffene und Interessierte aufklären und ihnen bei der Entscheidung helfen, ob eine Entfernung der Gebärmutter wirklich die einzige Möglichkeit ist, die ihnen offen steht. Die Internetseite www.rettet-die-gebaermutter.de bietet fundierte Informationen, Tipps, Links und Literaturhinweise und Erfahrungsberichte anderer Frauen.

* Quelle: Umfrage Website http://www.rettet-die-gebaermutter.de . Innerhalb einer Laufzeit von einer Woche haben sich 97 Frauen beteiligt.

(Ende)
Aussender: Initiative Rettet die Gebärmutter
Ansprechpartner: Andrea Hartmann
Tel.: 06421 3048012
E-Mail: kontakt@rettet-die-gebaermutter.de
Website: www.rettet-die-gebaermutter.de
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