pte20210201001 in Leben

Fettleibigkeit verschlimmert Alzheimer

Zu starke Gewichtsabnahme schadet laut Studie der University of Sheffield Gehirn ebenfalls


Gehirn: Scans zeigen die Verletzlichkeit des Denkorgans (Foto: sheffield.ac.uk)
Gehirn: Scans zeigen die Verletzlichkeit des Denkorgans (Foto: sheffield.ac.uk)

Sheffield (pte001/01.02.2021/06:00)

Übergewicht ist laut einer Studie der University of Sheffield https://www.sheffield.ac.uk eine zusätzliche Belastung für die Gehirngesundheit und kann eine Alzheimer-Erkrankung verschlimmern. Fettleibigkeit kann zu einer Verletzlichkeit des neuronalen Gewebes beitragen. Ein gesundes Gewicht hingegen bei einer leichten Demenz bei Alzheimer könnte helfen, die Gehirnstruktur zu erhalten. Die Studie betont auch die Auswirkungen, die Übergewicht in der Lebensmitte auf die Gehirngesundheit in höherem Alter haben kann. 

Gemeinsam mit Forschern der University of Eastern Finland https://www.uef.fi/en untersuchte das Team MRT-Scans der Gehirne von 47 Patienten mit einer leichten Alzheimerkrankheit mit Demenz, 68 Patienten mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und 57 kognitiv gesunden Personen. Mittels drei einander ergänzenden rechnergestützten Verfahren wurden die Anatomie des Gehirns, der Blutfluss und die Fasern des Gehirns untersucht. 

[b]Graue Substanz leidet[/b]

Das Team verglich die zahlreichen Bilder des Gehirns und maß die Unterschiede der lokalen Konzentration von Gehirngewebe, um das Volumen der grauen Substanz zu beurteilen. Ihr Abbau beginnt beim Einsetzen von Alzheimer. Zusätzlich wurden die Integrität der weißen Substanz, der zerebrale Blutfluss und Fettleibigkeit untersucht. Bei Patienten mit einer leichten Demenz konnte ein positiver Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und dem Volumen der grauen Substanz rund um den rechten temporoparietalen Übergang festgestellt werden. Das legt nahe, dass Fettleibigkeit zu einer neuronalen Verletzlichkeit bei kognitiv gesunden Menschen und jenen mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung beitragen kann. 

[b]Gesundes Gewicht schützt Gehirn[/b]

Die Studie ergab auch, dass das Beibehalten eines gesunden Gewichts bei einer Erkrankung helfen kann, die Gehirnstrukturen zu erhalten, wenn Alter und krankheitsbedingter Gewichtsverlust zu einem Thema werden. Laut Mit-Autor Matteo De Marco ist Gewichtsverlust häufig eines der ersten Symptome von Alzheimer. Die Betroffenen vergessen einfach zu essen oder konsumieren mehr einfach zugängliche Lebensmittel wie Kekse oder Chips. „Das Aufrechterhalten eines gesunden Gewichts kann bei Personen, die bereits unter einer leichten Form der Erkrankung leiden, helfen die Gehirnstruktur zu erhalten." Der Ernährung werde beim Umgang mit neurologischen Erkrankungen anders als bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes häufig nicht jene Bedeutung beigemessen. „Diese Studienergebnisse zeigen jedoch, dass sie helfen kann, die Gehirnstruktur zu schützen." 

[b]Prävention entscheidend[/b]

Laut der Forschungsleiterin Annalena Venneri wird davon ausgegangen, dass mehr als 50 Millionen Menschen mit Alzheimer leben. Trotz jahrzehntelanger Forschung gebe es noch immer keine Heilung für diese Krankheit. Prävention spiele daher eine wichtige Rolle im Kampf gegen diese Krankheit. „Es ist wichtig zu betonen, dass diese Studie nicht ergeben hat, dass Fettleibigkeit Alzheimer verursacht. Sie zeigt jedoch, dass Übergewicht eine zusätzliche Belastung für die Gehirngesundheit ist und die Erkrankung verschlimmern kann." Mit der Prävention müssen laut der Wissenschaftlerin schon deutlich früher begonnen werden. Es sei von entscheidender Bedeutung bereits Kinder und Jugendliche über die gesundheitliche Belastung durch Übergewicht zu informieren. Die Forschungsergebnisse wurden im „Journal of Alzheimer's Disease Reports" veröffentlicht. 

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