pts20230503014 Kultur/Lifestyle, Bildung/Karriere

Ethikforum Villach eröffnet Toleranzgespräche am 24. Mai

Podiumsgespräch mit EKD-Leiter a.D. Nikoloaus Schneider mit Renata Schmidtkunz


Villach (pts014/03.05.2023/10:15)

Mit einer Premiere eröffnen die Europäischen Toleranzgespräche 2023 in Kärnten. Der ehemalige Leiter der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, stellt sich beim Ethikforum im Bambergsaal der Stadt Villach den Fragen von Renata Schmidtkunz (ORF). Schneider gilt als exzellenter Kenner der gesellschaftlichen Verfasstheit seines Landes und wird das Thema "Wachstum am Ende – Was jetzt?" aus ethischer Sicht aufgreifen.

Eröffnungsgespräch
Mittwoch 24. Mai | 18 Uhr | Bambergsaal der Stadt Villach
Wachstum im Spannungsfeld von Evolution & Fortschrittsglaube
Pfr. Nikolaus Schneider, ehem. Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland, im Gespräch mit Renata Schmidtkunz.
Eintrittstickets (30 Euro) können online auf http://www.fresach.org oder an der Abendkasse erworben werden.

Das Eröffnungsgespräch kann auch online mitverfolgt werden auf Youtube https://www.youtube.com/watch?v=HhF6Kg2M7Ek und Facebook: https://www.facebook.com/events/2397698343733609

Im Anschluss an das Ethikforum-Gespräch (ab 19 Uhr) findet der Empfang der Gäste und Vortragenden der Europäischen Toleranzgespräche 2023 durch den Villacher Bürgermeister Günther Albel und den Landeshauptmann von Kärnten, Peter Kaiser statt.

Wachstum nicht mehr selbstverständlich

Die moderne Welt hat den Menschen von seinen Wurzeln entfremdet, Wachstum wurde zum Credo, immer höhere Erträge zum Leitmotiv allen Wirtschaftens – auch auf Kosten der Umwelt und der Gemeinschaft. Wo immer ausgetüfteltere Technologie das Leben erleichtern sollte, sind wir heute abhängiger denn je – von Energie, von Computern, vom Internet. Der Mensch, versklavt von Technik, Finanzmarkt und Konsum, ist so verletzlich und unfrei wie nie zuvor, der Glaube an das Wachstum eine Vorstellung, die angesichts des fortschreitenden Klimawandels bedrohliche Ausmaße annimmt. Doch wie könnte eine Umkehr funktionieren, wie könnte eine mündige Selbstbefreiung aussehen?

Herkömmliche Wirtschaftslogik beruht auf der Kernannahme, dass die Ökonomie um jeden Preis wachsen muss, um Mensch und Gesellschaft zu bereichern. Aber was, wenn Wachstum bestenfalls dazu beiträgt, die Probleme der Welt zu vergrößern und schlimmstenfalls den Planeten und seine Zukunft gefährdet? Das ist die radikale Botschaft der "Degrowth"-Bewegung und auch jetzt der Klimakleber, die immer aggressiver vor dem Klimawandel mit all seinen Folgen warnen. Was sagt der Kirchenobere Nikolaus Schneider zu dieser Entwicklung?

Jetzt, da das Ausmaß der notwendigen Veränderungen immer deutlicher wird, gewinnen die Ideen von Klimaschützern und Globalisierungsgegnern Anerkennung im Mainstream – auch wenn die Angst vor einer schmerzhaften globalen Rezession groß ist. Denn für Ökonomen wie Politiker aller Farben ist Wachstum nach wie vor eine Religion, ein Mittel, um Arbeitsplätze zu schaffen und Steuern zu generieren, den Wohlstand zu steigern und Armut und Hunger in ärmeren Ländern zu verringern. Was meint ein Vertreter der evangelischen Glaubensgemeinschaft dazu?

Die Wachstumsgegner argumentieren, dass die Gier nach immer mehr kurzsichtig, fehlgeleitet und letztendlich schädlich ist. Das Bruttoinlandsprodukt sei eine schlechte Kennzahl für das soziale Wohlergehen. Außerdem kritisieren sie, dass die Emissionsziele durch die weitere aggressive Expansion der Weltwirtschaft, die sich in den vergangenen zwanzig Jahren verdoppelt hat (!), außer Reichweite geraten. Während die Wachstumsbefürworter von neuen, umweltverträglichen Technologien schwärmen, fordert die Degrowth-Bewegung, die Produktion unnötiger Güter zu begrenzen und zu versuchen, die Nachfrage nach nicht benötigten Artikeln zu reduzieren.

Organisation #ETG23
Dr. Wilfried Seywald, Tel.: 0699 18 11 4006, E-Mail: presse@fresach.org
Tickets: 30 Euro | Für Schüler und Lehrer/innen aus Kärnten freier Eintritt.

Anmeldungen auf der Webseite http://www.fresach.org/anmeldung oder an der Abendkasse. Das gesamte Tagungsprogramm der Toleranzgespräche ist hier abrufbar: http://www.fresach.org/tagesprogramm/

Die Europäischen Toleranzgespräche
Die Europäischen Toleranzgespräche finden seit 2015 alljährlich zu Pfingsten statt und behandeln gesellschaftliche Entwicklungen und politische Bildung zu Fragen der sozialen Integration, Demokratie und Menschenrechte. Die Gespräche haben ihren Ursprung in den Fresacher Schriftstellertagungen, die von 1972 bis 1996 unter der Ägide des Kärntner SchriftstellerInnenverbands stattfanden. Mit dem Jahr 2023 kehrt der KSV wieder zu seinen Wurzeln und nach Fresach zurück. http://www.fresach.org

Alle Veranstaltungen werden auf fresach.org, YouTube und Facebook live gestreamt.

DENK.RAUM.FRESACH
Dr. Wilfried Seywald | Pressekontakt
Anmeldung: presse@fresach.org
Tel.: 0699 18 11 4006

Die Partner der Europäischen Toleranzgespräche
Land Kärnten | Stadt Villach | BM für Kunst und Kultur, öffentlichen Dienst und Sport | BM für europäische und internationale Angelegenheiten | Evangelische Kirche

(Ende)
Aussender: Denk.Raum.Fresach
Ansprechpartner: Dr. Wilfried Seywald
Tel.: +43 699 18 11 4006
E-Mail: presse@fresach.org
Website: www.fresach.org
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