Ernstfall erfolgreich geprobt – Unfallkrankenhaus Salzburg trainierte Großschadenslage
Zwei Tage im Zeichen der Sicherheit: Expert:innen diskutieren – das UKH Salzburg setzt um
Salzburg (pts001/22.11.2025/18:15)
Wie gut ist Salzburg auf Katastrophen vorbereitet? Diese Frage stand am Freitag, 21. November im Mittelpunkt des Salzburger Traumanetzwerktages im Unfallkrankenhaus Salzburg. Expert:innen aus Medizin, Militär, Polizei, Feuerwehr und dem Roten Kreuz diskutierten reale Bedrohungslagen – vom Amoklauf in Graz bis zu großflächigen Explosionen.
Einen Tag später folgte der Praxistest: Das Unfallkrankenhaus Salzburg (UKH) trainierte am Samstag, 22. November, den Ernstfall. Bei einer groß angelegten Schadensübung wurde eine Explosion mit mehreren Schwerverletzten simuliert. 14 Figuranten stellten Verletzte dar, Rettungshubschrauber und Notärzte trafen im Minutentakt ein. Das Schockraumteam war in zwei Minuten einsatzbereit.
14 Minuten bis zur Stabilisierung
"Durch eingespielte Abläufe kann die Erstversorgung von Schwerverletzen im Schockraum in kürzester Zeit erfolgen. In der simulierten Großunfallsituation sollen die Prozesse nochmals evaluiert und hinsichtlich einer möglichen Optimierung überprüft werden", erklärt Prim. Dr. Wolfgang Voelckel, ärztlicher Leiter des UKH Salzburg. Die Zahlen belegen es: Nach durchschnittlich 14 Minuten sind Patienten so weit stabilisiert, dass eine Ganzkörper-CT möglich ist. Der Vergleichswert liegt bei 27 Minuten im Mittelwert anderer am Traumregister teilnehmender Kliniken.
Die Übung testete mehr als Routine: Das Team überprüfte die Alarmierungssysteme und trainierte die Triage bei Mehrfachverletzten. Auch die Kommunikation zwischen Schockraum, Intensivstation und Verwaltung stand auf dem Prüfstand. Erstmals war ein Verbindungsoffizier des Roten Kreuzes im Einsatz – ein Gewinn für die Abstimmung mit externen Kräften.
Alle Berufsgruppen im Einsatz
Bei einem Großschadensereignis zählt jede Funktion: vom Portier bis zur Pflege. Die Komplexität ist enorm. Mehrere Schwerverletzte treffen gleichzeitig ein. Die Einsatzleitung ordnet sie nach Dringlichkeit. Dabei entscheidet das Farbschema der Triage: Rot bedeutet sofort, Gelb dringend, Grün nicht dringend. Weitere Schockraumteams werden gebildet, die Dokumentation läuft parallel.
Regelbetrieb lief parallel weiter
Die Besonderheit: Der Regelbetrieb lief parallel weiter. Ein echter Stresstest für Personal und Systeme. Ein Safety Officer wachte darüber, dass der Betrieb störungsfrei blieb. Die neue Meldestelle funktionierte, auch die elektronische Patientenakte bewährte sich.
Das UKH Salzburg ist die erste Adresse für Schwerverletzte in Westösterreich und Südbayern: 35000 ambulante Behandlungen, 5000 stationären Patientinnen und Patienten, 350 Schockraumeinsätze und 250 Hubschrauberlandungen pro Jahr.
Die Übung brachte wertvolle Erkenntnisse: Checklisten wurden angepasst und Abläufe verfeinert. Schnelligkeit rettet Leben – und sie entsteht durch Routine, Teamarbeit und klare Abläufe.
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