pte20230609011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

England: LGB denken doppelt so oft an Suizid

Studie des University College London - Zwischen 2007 und 2014 kaum Verbesserung festgestellt


Diskriminierung: Psyche leidet sehr unter Ausgrenzung im Alltag (Foto: pixabay.com, Anemone 123)
Diskriminierung: Psyche leidet sehr unter Ausgrenzung im Alltag (Foto: pixabay.com, Anemone 123)

London (pte011/09.06.2023/10:30)

Homosexuelle und bisexuelle Menschen (LGB) haben mehr als doppelt so wahrscheinlich Suizidgedanken oder denken daran, sich zu verletzen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des University College London. Sie analysiert erstmals national repräsentative Daten zur sexuellen Orientierung und der Suizidalität in England. Dabei wurden auch individuelle Gruppierungen miteinander verglichen. Die Forscher haben die kombinierten Daten von zwei Haushaltserhebungen mit 10.443 englischen Erwachsenen über 16 Jahren miteinander verglichen, die für die Bevölkerung repräsentativ waren und 2007 und 2014 befragt wurden.

Negative Erfahrungen im Alltag

Laut den Wissenschaftlern können Depressionen, Angstgefühle und Erfahrungen von Diskriminierung oder Schikanierung zu den erwähnten Risiken beitragen. Für die Forscher ist es Anlass zur Besorgnis, dass es bei diesen Ungleichheiten bei suizidalen Gedanken und Selbstverletzung zu keiner Verbesserung gekommen ist. Die Wissenschaftler hatten bereits zuvor bei diesem Datensatz herausgefunden, dass es bei LGB-Erwachsenen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Depressionen, Angst, Alkohol- und Drogenmissbrauch gibt.

Die aktuelle Studie zeigt, dass die Hälfte der lesbischen oder homosexuellen Erwachsenen bereits Opfer von Schikanierung geworden sind. Eine von fünf Personen war im vergangenen Jahr einer Diskriminierung ausgesetzt. Bei bisexuellen Erwachsenen wurde innerhalb des vergangenen Jahres fast die Hälfte schikaniert und eine von zehn Personen wurde diskriminiert. Diese Ergebnisse waren bei Frauen und Männern ähnlich. Die Ungleichheiten hatten sich zwischen 2007 und 2014 nicht verändert. Details wurden in "Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology" veröffentlicht.

(Ende)
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