pte20220802024 in Leben

Emotionale Vernachlässigung formt Narzissten

Gewalt in Familien als Problem - 1.366 Leipziger Kinder und Jugendliche über Jahre beobachtet


Gewaltopfer: emotionale Vernachlässigung ist weitverbreitet (Foto: pixabay.com, Anemone123)
Gewaltopfer: emotionale Vernachlässigung ist weitverbreitet (Foto: pixabay.com, Anemone123)

Leipzig (pte024/02.08.2022/13:30)

Kinder und Jugendliche, die emotional vernachlässigt werden sowie strafende und kontrollierende Eltern haben, neigen zu Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie. Laut einer Studie des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt http://fgz-risc.de erhöhen diese Eigenschaften wiederum die Wahrscheinlichkeit einer hohen Gewaltbereitschaft. Untersucht wurdden 1.366 Leipziger Kinder und Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren.

Liebevolle Eltern wichtig

"Wir bekommen die Grausamkeit und Gewalt auf dieser Welt nur in den Griff, wenn wir dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche liebevoll und ohne verbale, physische und sexuelle Gewalt aufwachsen", so Forscher Alexander Yendell. Problematisch sei, dass es nicht nur zu wenige wichtige Projekte zur Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter gebe, sondern diese häufig nur kurzfristig angelegt seien.

Anstatt vorwiegend in mehr Sicherheit durch Polizei und Militär zu investieren, müssten sich politische Interventionen auch auf den Bereich konzentrieren, wo Gewalt noch verhindert werden kann, sprich in der frühen Sozialisation von Kindern und Jugendlichen. Hier würde viel zu wenig und zu kurzfristig investiert.

Familie und Gesellschaft

"Menschen werden nicht nur in Familien unter Zwang gestellt und erfahren dort Gewalt, sondern auch in anderen Bereichen der Gesellschaft", ergänzt Yendells Kollege Oliver Decker. Aus diesem Grund, wollen die Forscher künftig auch Bildungsinstitutionen und andere möglicherweise einflussreiche Kontexte in den Blick nehmen. Darüber hinaus forschen Decker und Yendell zur Kriegsbereitschaft und -verherrlichung.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-313
E-Mail: fuegemann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|