Ei-Sensor sagt, wann Schildkröten schlüpfen
Neu entwickeltes Beschleunigungs-Tool ermöglicht Fernüberwachung zum Schutz gefährdeter Arten
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Sensor zur Fernüberwachung von Schildkröteneiern (Foto: Samuel Wantman, nerdswithoutborders.net) |
Charlotteville (pte001/31.10.2022/06:00)
Ein von Erin Clabough von der University of Virginia und Samuel Wantman von Nerds Without Borders neu entwickelter Beschleunigungssensor, der dem Ei einer Meeresschildkröte ähnelt, ermöglicht die Überwachung der Nester aus der Ferne. Zudem können die Forscher damit fast auf den Tag genau vorhersagen, wann Jungtiere schlüpfen werden. Auch liefert er wertvolle Infos für Naturschutzbemühungen. Der Sensor spricht an, sobald es Bewegung im jeweiligen Nest gibt, das unter dem Sand verborgen ist.
Strände früher wieder freigeben
Die Organisation hat das Projekt "Turtle Sense" ins Leben gerufen, das darauf abzielt, das Zusammenleben von Menschen und Meeresschildkröten an den Outer Banks des US-Bundesstaats North Carolina zu entspannen. Strände, an denen Schildkröten Eier ausbrüten, werden oft gesperrt, allerdings oft weit länger als nötig, weil sich der Zeitpunkt, zu dem die Tierchen schlüpfen, nur grob abschätzen lässt. Der Bewegungssensor soll die Zeit verkürzen, in der das Betreten der Brutgebiete verboten ist.
Die Populationen der Meeresschildkröten sind aufgrund menschlicher Aktivitäten weltweit rückläufig. Unechte Karettschildkröten, Grünschildkröten, Echte Karettschildkröten, Atlantik-Bastardschildkröte, Lederrückenschildkröten und Oliv-Bastardschildkröten zählen bereits zu den bedrohten Arten. Die Bemühungen zu ihrem Schutz konzentrieren sich weitgehend auf gefährdete Jungtiere, um sicherzustellen, dass sie aufs Meer hinausschwimmen statt zu den hellen Lichtern der Städte. Naturschützer können die Tage seit der Eiablage zählen, um vorherzusagen, wann sie schlüpfen werden, und dann das Nest beobachten, aber diese Bemühungen sind ungenau und arbeitsintensiv.
Babys brechen gemeinsam auf
Die Forscher haben ein Muster intensiver Brutbewegungen innerhalb des Nestes identifiziert, gefolgt von einer Pause. Auf der Basis dieser Daten können sie fast auf den Tag genau vorhersagen, wann sich die jungen Schildkröten aus dem Sand graben werden. Jungtiere können diesen Beobachtungen zufolge offensichtlich Bewegungen erkennen, was es ihnen ermöglicht, als Gruppe zu kommunizieren und gemeinsam aufzubrechen. Das neue System identifiziert auch nicht lebensfähige Nester, bei denen eine Überwachung nicht mehr erforderlich ist.
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