pte20251028020 in Forschung

Deutsche Medien finden kaum noch Anklang

Readly-Umfrage unter 2.500 Personen zeigt zunehmende gesellschaftliche Spaltung im Land


Medienkonsument: fühlt sich laut Studie wenig repräsentiert (Bild: pixabay.com, Mohamed_hassan)
Medienkonsument: fühlt sich laut Studie wenig repräsentiert (Bild: pixabay.com, Mohamed_hassan)

Berlin (pte020/28.10.2025/12:30)

Laut einer neuen Umfrage der digitalen Magazinplattform Readly unter 2.500 Personen in Deutschland finden sich 60 Prozent nicht oder eher nicht in der Berichterstattung deutscher Medien wieder. Nur rund jeder Zehnte sieht sich überhaupt darin repräsentiert, heißt es.

Osten fremdelt stark

Im Osten, so die Untersuchung, ist die Distanz besonders groß: Rund 70 Prozent der Befragten dort fühlen sich in den Medien nicht berücksichtigt. Im Westen sind es knapp 60 Prozent. Damit spiegelt sich in der Wahrnehmung der medialen Vielfalt auch die gesellschaftliche Spaltung wider.

Drei Viertel der befragten Studenten finden sich laut der Umfrage in der Medienberichterstattung nicht wieder. Gleichzeitig zeigt sich: Je dichter besiedelt eine Region ist, desto mehr erkennen sich Menschen in Medien wieder. In ländlichen Gebieten fällt die Einschätzung deutlich kritischer aus. Vor allem der Lokaljournalismus hat Gewicht.

Kritik von AfD-Wählern

Besonders AfD-Wähler sagen fast geschlossen, sie fühlten sich in Medien nicht repräsentiert. Doch auch über Parteigrenzen hinweg ist das Gefühl weitverbreitet, zu selten mit den eigenen Sichtweisen oder Lebensrealitäten vorzukommen. Die Kritik an mangelnder Vielfalt zieht sich damit quer durch alle gesellschaftlichen Gruppen.

Eine politische Eindeutigkeit lässt sich aus der Umfrage deswegen aber nicht ableiten, meint Ready-Chefin Marie-Sophie von Bibra: "Das macht die Suche nach den Ursachen umso schwieriger: Sie reicht von algorithmisch verstärkten Wahrnehmungsblasen bis hin zu strukturellen Verzerrungen in der journalistischen Themenauswahl."

(Ende)
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