Datenrettung 2025: Warum Hardware heute über den Datenzugriff entscheidet
Physische Schäden und komplexe Speicherarchitekturen verändern die Datenrettung
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Analyse und Reparatur moderner Speichermedien im Datenrettungslabor (Bild: DATA REVERSE®) |
Leipzig (pts008/22.12.2025/10:55)
Das Jahr 2025 markiert keinen Bruch in der Art von Datenverlusten – wohl aber einen Wendepunkt in ihrer technischen Konsequenz. Die Auswertung zahlreicher Datenrettungsfälle im spezialisierten Labor von DATA REVERSE® zeigt:
Nicht Softwarefehler oder Cyberangriffe bestimmen das Schadensbild, sondern physische Einwirkungen. Neu ist jedoch, dass diese Schäden heute deutlich häufiger zu einem vollständigen Datenzugriffsverlust führen.
Der Grund liegt nicht im Schaden selbst, sondern in der Architektur moderner Speichermedien.
Physische Einwirkungen bleiben der häufigste Auslöser – mit neuen Folgen
Auch 2025 entstanden die meisten Datenverluste durch alltägliche, meist unbeabsichtigte Situationen. Dazu zählten unter anderem:
- Wasserschäden an mobilen Geräten und Speicherkarten, etwa durch eine Nintendo Switch, die ins Planschbecken fiel
- mechanische Belastungen von NVMe-SSDs, beispielsweise durch das Einklemmen eines Laptops in U-Bahn-Türen
- thermische Schäden an Notebooks und SSDs, etwa durch Ablage auf einer geöffneten Backofentür
- zerstörte USB-Sticks und Speicherkarten durch Haushaltsgeräte wie Staubsaugerroboter
Diese Fälle sind nicht neu. Neu ist jedoch ihre Auswirkung:
Während vergleichbare Schäden früher oft noch einen teilweisen oder vollständigen Zugriff auf die gespeicherten Daten ermöglichten, führen sie heute deutlich häufiger zu einem Totalausfall.
"Moderne Speichermedien sind leistungsfähig, aber technisch extrem dicht gebaut. Schon kleine physische Einwirkungen können den Zugriff vollständig verhindern", erklärt Jan Bindig, Geschäftsführer von DATA REVERSE®.
Verschlüsselung verschiebt die Datenrettung vom Speicher zur Hardware
Der zentrale Unterschied gegenüber früheren Jahren liegt in der zunehmenden hardwaregebundenen Verschlüsselung.
Aktuelle Speicherarchitekturen – insbesondere bei Smartphones, NVMe-SSDs und Flash-Speichern – speichern Daten nicht mehr isoliert auf dem Medium. Der Zugriff ist an funktionierende elektronische Komponenten gebunden:
- Verschlüsselungsschlüssel werden im Controller oder in Secure Enclaves erzeugt und verlassen diese nie
- NAND-Flash-Chips enthalten zwar physisch noch Daten, sind ohne den zugehörigen Controller jedoch wertlos
- bei Smartphones ist der Datenzugriff häufig an ein funktionsfähiges Logicboard gekoppelt
Damit entscheidet der Zustand einzelner Bauteile darüber, ob Daten überhaupt erreichbar sind.
"Früher konnten wir bei vielen Defekten auf Rohdaten zugreifen. Heute blockiert ein defekter Controller oder ein beschädigtes Board den Zugriff vollständig – selbst bei intakten Speicherchips", so Bindig.
Elektronische Reparaturen werden zum Standard
Diese Entwicklung verändert die praktische Arbeit in der Datenrettung deutlich. 2025 zeigte sich ein klarer Trend:
- Flash-Controller fallen häufiger aus als die eigentlichen Speicherchips
- Chip-Off-Verfahren werden bei SD-, microSD- und USB-Speichermedien häufiger notwendig
- NVMe-Laufwerke reagieren empfindlich auf Hitze, Verwindung und Leiterbahnbrüche
- defekte Leiterbahnen, Lötstellen oder ICs müssen repariert werden, bevor ein Auslesen möglich ist
- Datenrettung verlagert sich damit zunehmend von der logischen Wiederherstellung hin zur mikroelektronischen Reparatur.
"Wir arbeiten heute deutlich häufiger auf Bauteilebene. Ohne funktionierende Elektronik ist ein Zugriff bei vielen modernen Geräten schlicht nicht mehr möglich", erklärt Bindig.
Datenverlust bleibt ein operatives Risiko
Die analysierten Fälle betreffen private wie geschäftliche Nutzer gleichermaßen:
- unwiederbringlich geglaubte Familienfotos und persönliche Erinnerungen
- verlorene Spielstände und Nutzerdaten
- ausgefallene Arbeitsgeräte mit Projekt-, Medien- oder Pitch-Daten
- Server- und Speicherausfälle durch Umgebungsbedingungen in Unternehmen und Praxen
Diese Beispiele verdeutlichen: Datenverlust ist kein Randphänomen und kein rein technisches Thema. Er stellt ein operatives Risiko dar – unabhängig von Branche, Gerät oder Nutzergruppe.
Ausblick 2026: Mehr Bauteilarbeit, weniger Toleranz
Auf Basis der Schadensmuster aus 2025 erwartet DATA REVERSE® für 2026 eine weitere Zuspitzung:
- Zunahme hardwarebedingter Totalausfälle
Durch Verschlüsselung und Hochintegration führen selbst kleine Defekte häufiger zum vollständigen Datenblockadefall. - Mehr Chip-Off- und Board-Level-Arbeiten
Elektronische Reparaturen und direkte Speicherzugriffe werden weiter an Bedeutung gewinnen – bei gleichzeitig steigender Komplexität. - Fortsetzung physischer Schadensursachen
Alltagsunfälle bleiben voraussichtlich die häufigste Ursache für Datenverluste, ihre Folgen jedoch gravierender als früher.
"Die Speichermedien werden kleiner, dichter gebaut und sicherer – aber auch weniger tolerant gegenüber Schäden", fasst Bindig zusammen.
"Das macht Datenrettung technisch anspruchsvoller und für viele Geräte zur letzten realistischen Zugriffsmöglichkeit."
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