COVID-19: Dreckige Luft verlängert Zeit in Klinik
Zwei Studien mit umfassender Datenauswertung belegen negativen Folgen für die Gesundheit
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Schanghai: Luftverschmutzung ist hier extrem hoch (Foto: pixabay.com, moerschy) |
Hasselt/Kopenhagen (pte004/22.06.2023/06:15)
Die Belastung mit Luftverschmutzung hat bei COVID-19-Patienten durchschnittlich zu vier zusätzlichen Tagen im Krankenhaus geführt. Damit wird laut einer Studie unter der Leitung von Tim S. Nawrot von der Hasselt University die Belastung des Gesundheitssystems noch weiter erhöht. So entsprach die Auswirkung der Luftverschmutzung auf die Zeit im Krankenhaus einem um zehn Jahre höheren Alter. Eine Verringerung der Belastung hingegen war bei der Reduzierung der Zeit im Krankennhaus zwischen 40 und 80 Prozent so wirksam wie die besten zur Verfügung stehenden Therapien.
Stickstoffoxid, Ruß, Feinstaub
Im Rahmen einer weiteren Studie unter der Leitung von Zorana Jovanovic Andersen von der University of Copenhagen wurden die Daten von allen 3,7 Mio. Dänen über 30 Jahren genutzt, die Auswirkung von Luftverschmutzung auf COVID-19 zu untersuchen. Es konnte bestätigt werden, dass eine langfristige Belastung deutlich unter den Grenzwerten der EU das Risiko einer Infektion, eines Krankenhausaufenthalts und eines Todesfalls erhöhte.
Die erste Studie umfasste 328 Patienten, die zwischen Mai 2020 und März 2021 aufgrund von COVID-19 im Krankenhaus waren. Die Forscher haben die Daten zu den Schadstoffen Stickstoffoxid, Ruß und Feinstaub (PM2.5) an den Heimatadressen ausgewertet - und zwar bevor die Betroffenen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Zusätzlich wurde die Menge an Ruß im Blut festgestellt. Diese Daten wurden mit den klinischen Ergebnissen verglichen.
Wichtige Faktoren wie Alter, Geschlecht und BMI wurden ebenfalls berücksichtigt. Die Ergebnisse legen auch nahe, dass die durchschnittliche Belastung durch größere Mengen an Stickstoffoxid und Ruß in den vorangegangenen vier Jahren mit sich brachte, dass die Patienten durchschnittlich länger im Krankenhaus bleiben mussten. Höhere Ruß-Werte im Blut erhöhten zudem die Wahrscheinlichkeit der Behandlung auf der Intensivstation um 36 Prozent.
Immunsystem ist beeinträchtigt
Für die zweite Studie wurden Daten des "Danish National Covid-19 Surveillance System" zu den ersten 14 Monaten der Pandemie in Kombination mit genauen Infos zur Luftverschmutzung an den Wohnadressen der Teilnehmer für die vergangenen 20 Jahre untersucht. Eine Zunahme der langfristigen Belastung mit Stickstoffoxid und Feinstaub, auch bei Werten, die deutlich unter den derzeit gültigen EU-Richtlinien liegen, erhöhte das Risiko einer COVID-19-Infektion, eines Krankenhausaufenthalts und des Sterbens aufgrund der Erkrankung.
Personen mit bestimmten Erkrankungen wie Herzleiden, Asthma, Diabetes und Demenz sowie Menschen aus benachteiligten Verhältnissen reagierten auf diese Belastung noch anfälliger. Laut der Epidemiologin Jovanovic Andersen belegen die Forschungsergebnisse, dass Luftverschmutzung das Immunsystem beeinträchtigen und die Betroffenen anfälliger für COVID-19 und andere Infektionen der Atemwege macht. Details zu beiden Studien sind im "European Respiratory Journal" nachzulesen.
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