pte20220928016 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Corona: Unerreichbare Ziele loslassen, ist gut

Angstgefühle und Depressionen lassen sich laut Erhebung der University of Waterloo vermeiden


Trüber Ausblick: Pandemie belastet die Psyche enorm (Foto: pixabay.com, thatsphotography)
Trüber Ausblick: Pandemie belastet die Psyche enorm (Foto: pixabay.com, thatsphotography)

Waterloo (pte016/28.09.2022/11:30)

Menschen, die ihre langfristigen Ziele während der Corona-Pandemie auf Eis gelegt haben, konnten Angstgefühle und Depressionen besser vermeiden. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der University of Waterloo http://uwaterloo.ca . Die Forscher haben die Beziehung zwischen "COVID-frozen goals" und dem psychologischen Wohlbefinden untersucht. Laut Forscherin Abigail Scholer konzentrieren sich Menschen normalerweise mehr auf das Erreichen ihrer Ziele. "Unsere Studie zeigt aber, dass die Fähigkeit, Ziele loszulassen, vor allem während der Pandemie entscheidend dafür ist, psychisch gesund zu bleiben."

226 Personen befragt

Erstautorin Candice Hubley hat 226 Personen befragt, um den Zusammenhang zwischen psychologischem Wohlbefinden und dem Verfolgen von Zielen zu untersuchen. Die Studienteilnehmer haben dabei Angaben zu ihren psychischen Belastungen und der Lebenszufriedenheit gemacht. Zusätzlich wurden sie dazu befragt, wie sie normalerweise Ziele verfolgen, aber zu auch COVID-frozen goals, also Zielen, die während der Pandemie nicht weiterverfolgt werden konnten. Die Forschungsergebnisse wurden in "Motivation and Emotion" veröffentlicht.

Dabei hat sich gezeigt, dass "eingefrorene Ziele" mit einem schlechten Wohlbefinden in Verbindung standen. Über je mehr dieser Ziele Menschen verfügten, desto größer fiel auch die psychische Belastung aus, heißt es. Sie litten unter Stress, Symptomen einer Depression und Angst. Die Forscher betonen auch, dass die Art und Weise, wie sich Menschen mit ihren Zielen beschäftigen, große Auswirkungen auf das Wohlbefinden hat. "Die Rumination bei Zielen ist zwanghaft und kann Sorgen und Frustrationen verstärken und mentale Ressourcen von anderen Zielen wegnehmen."

Ziele flexibel verfolgen

Laut Hubley handelt es sich beim Loslösen nicht um eine Alles-oder-nichts-Situation. Manchmal ließen Menschen eine Art des Engagements los, andere aber nicht. Durch das Aufgeben unerreichbarer Ziele und das Neuausrichten der Anstrengungen auf alternative Ziele würden Menschen laut der Studie eine gesündere Beziehung zu ihren Zielen und vor allem ein größeres psychisches Wohlbefinden erreichen. Die Forscher wollen in diesem Bereich weiterarbeiten und hoffen, dass ihre Studien bei künftigen Interventionen helfen werden, die darauf abzielen, dass Menschen beim Verfolgen ihrer Ziele flexibler werden und es ihnen besser geht.

(Ende)
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