pte20230324001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Chemotherapie knackt resistente Krebszellen

Protein RHOJ muss laut Forschern der Université Libre de Bruxelles gezielt ausgeschaltet werden


Spritze: Chemotherapie in vielen Fällen wirkungslos (Bild: pixabay.com, Clker-Free-Vector-Images)
Spritze: Chemotherapie in vielen Fällen wirkungslos (Bild: pixabay.com, Clker-Free-Vector-Images)

Brüssel (pte001/24.03.2023/06:00)

Viele Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, haben keinen oder nur einen geringen Nutzen davon. Die Krebszellen wissen sich oft gegen die aggressiven Medikamente zu schützen. Wie sie das machen, haben Forscher der Université Libre de Bruxelles herausgefunden. Die Experten legen damit den Grundstein für eine Verbesserung der Chemotherapie.

Krebszellen Schutzschild aus

Am Anfang stand die Vermutung, dass der sogenannte epithelial-mesenchymale Übergang (EMT), ein Prozess, bei dem sich Epithelzellen von ihren Nachbarzellen lösen und invasive Eigenschaften erwerben, eine Rolle beim Erwerb von Resistenzen gegen die Krebstherapie spielt. Das Team um Cédric Blanpain hat das Protein RHOJ identifiziert, das es Krebszellen, die EMT wie einen Schutzschild vor sich hertragen, ermöglicht, der Chemotherapie zu widerstehen, indem es die Reparatur von DNA-Schäden stimuliert, die durch die Behandlung verursacht werden.

Blanpain und die Medizinerin Maud Debaugnies haben gezeigt, dass Krebszellen, die EMT präsentieren, resistent gegen eine chemotherapeutische Behandlung werden. Sie fanden heraus, dass die RHOJ-Expression in chemotherapieresistenten Zellen besonders hoch ist. Sie haben dann belegt, dass Krebszellen nach einer Art Stummschaltung von RHOJ empfindlich auf Chemotherapie reagieren. "Es war besonders spannend, die Mechanismen zu verstehen, die es Krebszellen ermöglichen, einer Chemotherapie zu widerstehen, was den Weg für die Entwicklung neuartiger und effektiverer therapeutischer Strategien zur Behandlung von Krebs ebnet", so Debaugnies.

Reparaturtruppe bleibt im Depot

Die Forscher haben untersucht, mit welchen Mechanismen RHOJ Krebszellen resistent macht. Das liegt daran, dass die Chemotherapie Schäden in den Genen von Krebszellen verursachen. RHOJ aktiviert die Truppe, die die DNA-Schäden repariert, sodass die Zellen überleben. "Unsere Entdeckung eröffnet neue Wege für die Entwicklung von Medikamenten, die auf RHOJ abzielen und so die Resistenz gegen Chemotherapie verringern", sagt Blanpain.

(Ende)
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