pte20240524001 Medizin/Wellness, Handel/Dienstleistungen

Cannabis-Konsum erzielt psychische Störungen

Kanadische Wissenschaftler fordern von der Politik deutlich mehr Vorsorgemaßnahmen als bisher


Gewächshaus: Anbau von Hanf mit hohem Wirkstoffgehalt (Foto: Pfüderi, pixabay.com)
Gewächshaus: Anbau von Hanf mit hohem Wirkstoffgehalt (Foto: Pfüderi, pixabay.com)

Toronto/Burnaby (pte001/24.05.2024/06:00)

Jugendliche Cannabis-Konsumenten haben ein elfmal höheres Risiko für eine psychische Störung als Nichtkonsumenten. Das haben Forscher der University of Toronto, des Centre for Addiction and Mental Health und des ICES festgestellt. Der Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum und psychischen Störungen ist damit stärker als frühere Forschungsarbeiten vermuten ließen. Diese stützten sich weitgehend auf ältere Daten, als Cannabis noch weniger stark konzentriert war als heute. Der durchschnittliche THC-Gehalt von Cannabis ist in Kanada von etwa einem Prozent im Jahr 1980 auf 20 Prozent im Jahr 2018 gestiegen.

Daten von 11.000 Jugendlichen

Die Forscher haben aktuelle bevölkerungsbezogene Erhebungsdaten von mehr als 11.000 Jugendlichen in der Provinz Ontario mit Aufzeichnungen über die Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten, einschließlich Krankenhausaufenthalten, Besuchen in der Notaufnahme und ambulanten Behandlungen, miteinander verknüpft.

"Unsere Ergebnisse stehen im Einklang mit der Theorie der neurologischen Entwicklung, wonach Jugendliche besonders anfällig für die Auswirkungen von Cannabis sind", sagt André McDonald, der die Studie am ICES im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Universität Toronto durchgeführt hat. Bei jungen erwachsenen Cannabis-Konsumenten wurden keine Auffälligkeiten festgestellt.

"Prävention wichtiger denn je"

Andere Einflüsse, die psychische Störungen verursachen könnten, blieben unberücksichtigt, etwa genetische Faktoren und Traumata. Diese Einschränkungen machen es unmöglich, endgültig zu sagen, dass Cannabis-Konsum bei Jugendlichen psychische Störungen verursacht, so McDonald. Trotzdem verstärkten die Ergebnisse die Besorgnis über den frühen Cannabis-Konsum.

"Da kommerzielle Cannabis-Produkte immer häufiger erhältlich sind und einen höheren THC-Gehalt aufweisen, ist die Entwicklung von Präventionsstrategien für Jugendliche wichtiger denn je", sagt Susan Bondy, Professorin für öffentliche Gesundheit an der Universität von Toronto, die auch am ICES arbeitet.

"Kanadische Jugendliche gehören zu den stärksten Cannabis-Konsumenten der Welt. Wenn wir dem Vorsorgeprinzip folgen, müssen wir unterm Strich mehr tun, um den frühen Cannabis-Konsum zu verhindern", unterstreicht McDonald. Cannabis wird in Kanada von lizenzierten Läden verkauft. Das Mindestalter dafür ist auf 19 Jahre festgelegt.

(Ende)
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