Brücken halten künftig mindestens 100 Jahre
MIT-Wissenschaftler verwenden Korrosionsschutz aus Edelstahl, der das Rosten verhindern soll
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Neues Brückenbauwerk: Mit Edelstahl halten Brücken deutlich länger (Foto: alliumeng.com) |
Cambridge/Billerica (pte015/21.05.2025/11:30)
Sam McAlpine und Steven Jepeal vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Gründer des Jungunternehmens Allium Engineering verleihen Brücken künftig eine Lebensdauer von 100 Jahren und mehr. Ihre spezielle Technik basiert auf einer Ummantelung der Seile aus Baustahl, die dem Beton in den Fahrbahnen Stabilität verleihen, mit Edelstahl. Zum Einsatz kommt also eine rostfreie Legierung.
Korrosion als Problem
Die Lebensdauer von Brücken und anderen Bauwerken aus Stahlbeton hängt sehr davon ab, wie gut der Beton die innenliegenden Stahlseile vor eindringendem Wasser schützt, das im Winter oft noch Salz enthält, also noch korrosiver ist als Regenwasser. Dieses lässt den bisher eingesetzten Baustahl rosten, bis er so dünn ist, dass er die Last der über die Brücke rollenden Fahrzeuge nicht mehr tragen kann. Viele Forscher setzen zur Verhinderung dessen auf selbstheilenden Beton, der Risse automatisch verschließt. Doch die Ummantelung mit Edelstahl ist laut den Experten zuverlässiger.
"In den USA hält eine typische Brückenfahrbahn durchschnittlich etwa 30 Jahre. Wir ermöglichen eine Lebensdauer von 100 Jahren. Es gibt einen enormen Rückstau an Infrastruktur, die ersetzt werden muss, und die schneller gealtert ist als erwartet, vor allem, weil die Materialien, die wir damals verwendet haben, nicht für diese Aufgabe geeignet waren. Wir versuchen, die Dynamik des Wiederaufbaus der amerikanischen Infrastruktur zu nutzen, aber so, dass sie von Dauer ist", verspricht Jepeal. Das Problem sei bei weitem nicht auf die USA beschränkt, sondern weltweit verbreitet.
Edelstahlhaut für Rohling
Das Verfahren lasse sich in die Produktion von Seilen aus Baustahl leicht integrieren. Stahlseile werden aus dicken rotglühenden Rohlingen hergestellt, die oft zwölf Meter lang sind, indem sie durch zahlreiche Walzenpaare wandern, die ihn immer dünner werden lassen. Am Ende ist das Stahlseil bis zu zwei Kilometer lang, je nach benötigter Dicke. Es nachträglich mit Edelstahl zu ummanteln, sei zu aufwendig. Daher ummanteln die Fachleute den Rohling mit der Korrosionsschutzschicht und lassen ihn dann durch die Walzenpaare rasen. Am Ende ist das Seil immer noch mit Edelstahl ummantelt, besteht aber zu 95 Prozent aus billigem Baustahl. Erste Bauwerke sind probeweise mit den neuen Stahlseilen ausgestattet worden.
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