pte20211221003 in Leben

Britische Medien verleumden Muslime oft

Muslim Council of Britain hat mehr als 50.000 Beiträge auswerten lassen und übt scharfe Kritik


Muslimisches Kind: Medien liefern Zerrbilder (Bild: Samer Chidiac, pixabay.com)
Muslimisches Kind: Medien liefern Zerrbilder (Bild: Samer Chidiac, pixabay.com)

London (pte003/21.12.2021/06:10)

Britische Medien berichten über Muslime mehrheitlich negativ. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Analyse, die der Muslim Council of Britain https://mcb.org.uk/ (MCB) in London in Auftrag gegeben hat. In fast 60 Prozent der Berichte ist das Islambild negativ geprägt. Das zeigte die Auswertung von mehr als 48.000 Textbeiträgen in Print- und Onlinemedien sowie von 5500 Videoclips, in denen es um den Islam und Muslime ging.

[b]Besonders auffällig sind Online-Medien[b]

Vor allem Online-Medien zeichnen ein eher negatives Bild. Ein Fünftel aller bewerteten Beiträge bringt den Islam und Muslime mit Terrorismus und Extremismus in Verbindung. Sieben Prozent der Beiträge enthalten Verallgemeinerungen des Islam und der Muslime. In diesem Segment gab es die meisten Gleichsetzungen von Islam und Terrorismus (25 Prozent). In politischen Artikeln fand das in 18 Prozent der Fälle statt und bei Beiträgen über den Nahen Osten waren es 17 Prozent.

[b]Wochenmagazin ist der Spitzenreiter[/b]

Das Wochenmagazin „Spectator" ist laut MCB Spitzenreiter bei der Verunglimpfung von Muslimen. 10,9 Prozent der relevanten Artikel, die die Zeitschrift im untersuchten Zeitraum veröffentlichte, wurden als „sehr voreingenommen" gegen Muslime eingestuft. Neben dem „Spectator" gehörten „Daily Mail Australia", „Mail on Sunday", „Christian Today" und der „Jewish Chronicle" zu denen, die Muslime verstärkt negativ darstellten. Bei rechtsgerichteten und religiösen Publikationen gab es die meisten Beispiele für falsche Darstellungen von Islam und Muslimen.

[b]Muslimische Gemeinschaften leiden[/b]

„Es ist an der Zeit, dass die Branche zugibt, gelegentlich oder oft Fehler zu machen, wenn es um Muslime und den Islam geht", sagt Rizwana Hamid, Direktorin des MCB-Zentrums für Medienbeobachtung. Das sei kein Problem, das ungelöst bleiben könne, und fährt fort: „So lange sich die Medien nicht mit der Rücksichtslosigkeit befassen, mit der sie Muslime und den Islam in Großbritannien verleumden, werden muslimische Gemeinschaften weiterhin unter den Folgen leiden."

Emma Trucker, Herausgeberin der „Sunday Times", begrüßte den Bericht und versprach indirekt Besserung. Alison Phillips, die Herausgeberin von „The Mirror", sagte: „Dieser Bericht zeigt, wie sehr wir als Journalisten uns selbst und die Arbeit, die wir in Bezug auf die Berichterstattung über Muslime und den Islam leisten, hinterfragen müssen.

(Ende)
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