pts20230323020 Kultur/Lifestyle, Politik/Recht

Anne Bennent liest Mark Siegelberg

Präsentation der Siegelberg-Romane am 20. April in Wien


Wien (pts020/23.03.2023/10:55)

Nach der Publikation mehrerer im Shanghai-Exil entstandener Theaterstücke liegen nun auch die zwei großen Zeitromane des Wiener Zeitungsmachers und Journalisten Mark Siegelberg (1895-1986) in Buchform vor. Der Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft lädt zur Vorstellung des Werks mit einer Lesung der Schauspielerin Anne Bennent ein.

DACHAU – SHANGHAI – MELBOURNE
Präsentation der antifaschistischen Zeitromane von Mark SIEGELBERG
Termin: 20. April 2023, 19 Uhr
Ort: KiP - KUNST IM PRÜCKEL, Biberstrasse 2, 1010 Wien
Eintritt: frei - Anmeldung unter: office@theodorkramer.at

Im Anschluss an die Lesung diskutieren Herausgeber Tomas SOMMADOSSI, der Historiker und ehemalige Leiter des DÖW, Wolfgang NEUGEBAUER, und Wilfried SEYWALD, der den literarischen Nachlass Mark Siegelbergs sicherte, über den vergessenen Journalisten und Zeitungsmacher. Die Moderation erfolgt durch Astrid NISCHKAUER.

Die beiden Zeitromane von Mark Siegelberg ergänzen sich in ihrer politischen Anklage. Während "Schutzhaftjude Nr. 13877" die Frühphase der Shoah protokolliert, erkundet "Ein Mann namens Brandt" die Gefahren insgeheimer Wiederherstellung nationaler Herrlichkeit, denn die Geschichte "gefällt sich in Wiederholungen und pflegt auf abgedroschenen Pfaden zu wandeln."

Die zwei Romane von Mark Siegelberg entstanden großteils auf der Flucht von Wien nach Shanghai (1938/1939), die auf einer Passagierschiffsfahrt erfolgte und wurden in Form von Fortsetzungsgeschichten in den von Siegelberg verlegten Tageszeitungen wie "Shanghai Jewish Chronicle" und "Shanghai Herald" publiziert.

Der literarische Nachlass von Mark Siegelberg liegt nun ziemlich vollständig vor. 1996 publizierte Michael Philipp die Theaterstücke "Die Masken fallen" und "Fremde Erde" – Zwei Dramen aus der Emigration nach Shanghei 1939-1947. Zwanzig Jahre später, 2017, legte Thomas Sommadossi eine Edition des Stück "Das zweite Gesicht | The Face of Pearl Harbor" vor.

Einige weitere Stücke schrieb Mark Siegelberg im Shanghaier Exil gemeinsam mit dem ebenso aus Wien stammenden Theaterautor Hans Schubert (Morgenstern) (1905-1965), der in den 1950er und 1960er Jahren als Drehbuchautor der im ORF ausgestrahlten Stehgreif-Fernsehserie "Familie Leitner" bekannt wurde, so unter anderen "Das Gericht", "Die Nacht des Alarms" u.a.

Mark Siegelberg: Schutzhaftjude Nr. 13877 /// Ein Mann namens Brandt. Zwei antifaschistische Zeitromane aus dem Exil und Nachexil. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Tomas Sommadossi. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2022. 568 S. ISBN 978-3-901602-96-2. Euro 30,00.

(Ende)
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