pte20250509008 in Leben

HIV: Ursprung uralter Schutzmutation geklärt

Entstehungsgeschichte laut University of Copenhagen vor über 7.000 Jahren am Schwarzen Meer


Küste am Schwarzen Meer: HIV-Mutation ist hier entstanden (Foto: pixabay.com, Enrique)
Küste am Schwarzen Meer: HIV-Mutation ist hier entstanden (Foto: pixabay.com, Enrique)

Kopenhagen (pte008/09.05.2025/10:30)

18 bis 25 Prozent der dänischen Bevölkerung verfügen über eine genetische Mutation, die sie resistent oder sogar immun gegen HIV machen kann. Dieses Wissen wird für die Entwicklung moderner Behandlungsansätze gegen das Virus eingesetzt. Forscher der University of Copenhagen haben nun herausgefunden, wo, wann und warum diese genetische Mutation aufgetreten ist.

Genetischer Zufall

Laut dem korrespondierenden Autor Simon Rasmussen ist die Variante bei einem Menschen aufgetreten, der vor 6.700 bis 9.000 Jahren in einer Region nahe dem Schwarzen Meer gelebt hat. Der Experte betont, dass es sich bei HIV mit weniger als 100 Jahren um eine eher neue Krankheit handelt. "Daher ist es fast ein Zufall und unglaublich faszinierend, dass eine so alte genetische Mutation auch gegen ein moderndes Virus schützt", so Rasmussen.

Zuerst haben die Wissenschaftler das genetische Material von 2.000 derzeit auf der Welt lebenden Menschen analysiert. Dann entwickelten sie ein neues KI-basiertes Verfahren zur Identifizierung der Mutation in der uralten DNA von alten Knochen. Dabei sind die Daten von mehr als 900 Skeletten von der frühen Steinzeit bis in die Wikingerzeit untersucht worden.

Großer Datensatz

Durch diesen großen Datensatz konnte laut der Erstautorin Kirstine Ravn festgestellt werden, wo und wann die Mutation entstanden ist. "Einen Zeitraum ist die Mutation völlig abwesend, dann taucht sie plötzlich auf und breitet sich unglaublich schnell aus. Kombiniert man diese Daten mit der menschlichen Migration zu dieser Zeit, kann man auch die Region feststellen, in der sie zum ersten Mal aufgetreten ist und sich ausgehend von einer einzigen Person ausgebreitet hat."

Den Forschern zufolge hat diese Mutation den Menschen deutliche Vorteile verschafft. Sie konnten besser überleben, da sie das Immunsystem beim Auftreten neuer Krankheitserreger wahrscheinlich gedämpft hat. Die Variation stört ein Immungen. Das klingt zwar negativ, dürfte aber eigentlich von Vorteil sein, da ein übermäßig aggressives Immunsystem wie bei COVID-19 tödlich sein kann. Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin "Cell" nachzulesen.

(Ende)
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