pte20230116003 Umwelt/Energie, Umwelt/Energie

Holzöfen kosten zigtausende Menschenleben

Software "OnStove" der KTH zeigt Bedarfe - Moderne Herde würden sich sogar finanziell lohnen


Offene Kochstelle in Afrika: Umrüstung durch moderne Öfen ratsam (Foto: Albrecht Fietz, pixabay.com)
Offene Kochstelle in Afrika: Umrüstung durch moderne Öfen ratsam (Foto: Albrecht Fietz, pixabay.com)

Stockholm (pte003/16.01.2023/06:10)

Mit Investitionen in Höhe von 6,94 Mrd. Euro ließen sich in Afrika südlich der Sahara jedes Jahr bis zu 463.000 Todesfälle verhindern. Gleichzeitig könnten 66 Mrd. Euro an Gesundheitskosten eingespart werden - also nicht nur eine humanitäre Wohltat, sondern auch ein glänzendes Geschäft. Es müssten nur die traditionellen Öfen, die mit Holz oder Holzkohle betrieben werden, durch Gas- oder Elektroherde beziehungsweise moderne Holzöfen mit kontrollierter Ableitung der Abgase ersetzt werden, sagen Forscher des KTH Royal Institute of Technology (KTH).

Software zeigt Kosten und Vorteile

Die Todesfälle resultieren aus Erkrankungen und Vergiftungen durch die Abgase der Öfen, die oft auch im Inneren von Gebäuden genutzt werden. Um die Entscheidungsträger in den Ländern, in denen derartige Öfen üblich sind - außer in Afrika auch in Asien - davon zu überzeugen, dass Investitionen in neue Herde sich lohnen, haben die Forscher die Software "OnStove" entwickelt, die Geodaten mit örtlichen Kochgewohnheiten und vorhandener Infrastruktur beziehungsweise dem Bedarf an neuer Infrastruktur verbindet.

Das Tool gibt Auskunft darüber, welche finanziellen und gesundheitlichen Vorteile durch eine Investition in Herdtechnik an jedem Ort eines Landes zu erwarten sind, und wo es sich aus finanziellen Gründen nicht lohnt, aber dennoch aus humanitären Gründen wichtig wäre. "Es gibt großes Interesse bei Organisationen und Regierungen", sagt Francesco Fuso-Nerini, Direktor des Climate Action Centre am KTH. "Es ist ein Werkzeug, das gute Informationen dazu gibt, was benötigt wird, um von diesen schlechten Kochmethoden wegzukommen." Erste Nutzer des Tools seien die Regierungen von Nepal und Kenia.

Clean Cooking Alliance begeistert

Die von den Vereinten Nationen gegründete Clean Cooking Alliance, die sich weltweit für gesundes Kochen einsetzt, ist von OnStove begeistert. "Geodaten-Tools können eine wichtige Rolle bei der Identifizierung von Bereichen spielen, in denen saubere Kochlösungen am dringendsten benötigt werden und sich mit überschaubaren finanziellen Mitteln umsetzen lassen", so Donee Alexander, Chief Science and Learning Officer der Alliance.

(Ende)
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