pte20220617002 Umwelt/Energie, Technologie/Digitalisierung

Japan testet Stromerzeugung unter Wasser

Innovative Turbine "Kairyu" nutzt gezielt Meeresströmungen in den Tiefen der Küstengewässer


Japanisches Strömungskraftwerk
Japanisches Strömungskraftwerk "Kairyu" vor der Inbetriebnahme (Foto: ihi.co.jp)

Tokio (pte002/17.06.2022/06:05)

Meeresströmungen in den Tiefen der Küstengewässer lassen sich in Japan zur Energieerzeugung nutzen, wie das Unternehmen IHI http://www.ihi.co.jp und die New Energy and Industrial Technology Development Organization, die vor allem Umweltforschung fördert, in einem neuen Projekt zeigen.

Kraftwerk in 50 Metern Tiefe

"Kairyu" ist die erste Anlage, die die Kuroshio-Strömung nutzt. Sie befindet sich 50 Meter unter der Wasseroberfläche vor der Südostküste des Landes. Wäre sie weiter oben stationiert, könnte sie auf mehr als die jetzt erreichbaren 100 Kilowatt kommen, doch dann wäre der Generator in Gefahr, bei den dort häufig tobenden Tornados zerstört zu werden. Jetzt will IHI eine Zwei-Megawatt-Anlage in der Nähe des Prototypen platzieren. Das Unternehmen schätzt, dass sich mit Meeresströmungen vor den japanischen Küsten 205 Gigawatt produzieren lassen. Das würde bei Weitem ausreichen, den heutigen Strombedarf des Landes zu decken.

Die beiden Generatoren mit jeweils zwei Flügeln, die eine Spannweite von elf Metern haben - beim Zwei-Megawatt-Generator sind es 40 Meter - sind mit einem Schwimmer verbunden, der an einem im Meeresboden vertäuten Ankerseil hängt. Diese Konstruktion sorgt dafür, dass der Generator stets präzise in der Strömung schwebt. Der erzeugte Strom wird per Kabel zu einer Station geleitet, die ebenfalls auf dem Meeresboden platziert ist. Sie wird die Energie von mehreren Generatoren sammeln, sodass sie per Unterwasserkabel an Land befördert werden kann.

Effizienz liegt bei 70 Prozent

Muss die Turbine gewartet oder repariert werden, wird das Ankerseil verlängert, sodass sie zur Meeresoberfläche aufsteigt. Die Effizienz solcher Anlagen ist mit 70 Prozent exzellent. Photovoltaik kommt in Japan auf magere 15, Onshore-Windgeneratoren auf 29 Prozent. Klimaforscher glauben, dass die Kuroshio-Strömung aufgrund der Erderwärmung noch kräftiger wird, sodass darin platzierte Generatoren noch mehr Strom erzeugen können.

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