Opioide: Regionaler Verbrauch variiert stark
Werte in Afrika und Südamerika laut neuer Studie des University College London drastisch niedrig
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Opioide: Zugang und Nutzung weltweit sehr unterschiedlich (Foto: pixabay.com, HeungSoon) |
London (pte026/31.03.2022/10:30)
Zwischen 2015 und 2019 sind die weltweiten Verkäufe von Opioiden jährlich geschätzt um vier Prozent gestiegen. Es bestehen zwischen den einzelnen Ländern jedoch weiter massive Unterschiede beim Zugang zu diesen Schmerzmedikamenten, wie eine Studie des University College London http://ucl.ac.uk zeigt. Demnach macht der Opioid-Einsatz in manchen Ländern in Afrika und Südamerika weniger als ein Zehntel von einem Prozent der Werte in reicheren Ländern Nordamerikas, Europas und Australiens aus. Details wurden in "The Lancet Public Health" publiziert.
66 Länder untersucht
Einige Länder beginnen der Erhebung nach jedoch aufzuholen. Das Gesamtbild ist eines der allmählichen geografischen Annäherung. In Nordamerika geht der Einsatz von Opioiden zurück. Das ist wahrscheinlich das Ergebnis von Anstrengungen, die unangemessene Verschreibung zu reduzieren, um den häufig tödlich endenden Missbrauch dieser Medikamente einzudämmen. Mittlerweile haben zahlreiche europäische Länder die USA beim Verkauf von Opioiden überholt. Angeführt werden diese Länder von der Schweiz, Deutschland und Spanien.
Die Forscher haben die weltweiten pharmazeutischen Absatzdaten von 66 Ländern oder Regionen mittels der "IQVIA-Multinational Integrated Data Analysis System"-Datenbank zu Opioid-Analgetika für den Zeitraum 2015 bis 2019 analysiert. Enthalten waren Medikamente wie Morphine und Kodeine, aber auch verschreibungspflichtige Medikamente sowie Produkte, die frei zugänglich sind. Bei den untersuchten Ländern stieg der Verkauf von Opioid-Analgetika von 27,52 Milligramm Morphinäquivalent pro 1.000 Einwohner pro Tag im Jahr 2015 auf 29,51 im Jahr 2019. Die höchsten Werte wurden in Kanada mit 988 festgestellt. Sie hatten sich von 1.581 in 2015 bereits verringert. In Großbritannien lag der Wert bei 639. Auch hier war es zu einem leichten Rückgang gekommen.
Vielschichtige Ursachen
Eine Gruppe von zwölf westafrikanischen Ländern meldete 0,01 Milligramm Morphinäquivalent pro 1.000 Einwohner pro Tag. Wenige andere Länder, dazu gehören auch drei Länder in Südamerika, meldeten ebenfalls Werte unter 1. Laut den Experten gehen die Unterschiede über Faktoren wie Reichtum, gesamte Qualität der Gesundheitsversorgung oder Krebserkrankungen hinaus. Es gebe Unterschiede bei der Haltung von Ärzten und Patienten in Bezug auf den Einsatz von Opioiden. Einige relativ reiche Länder, wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien, meldeten mit 0,79 und 1,24 sehr niedrige Werte. Länder wie Kasachstan meldeten trotz vieler Krebserkrankungen oder Todesfälle aufgrund von Krebs mit 5,4 ebenfalls sehr niedrige Werte. Der Verbrauch der Opioide stieg während der Laufzeit in den meisten Ländern, die niedrige Werte gemeldet hatten. Das war in Osteuropa, Asien und Südamerika der Fall, aber nicht in Afrika.
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