pte20211209001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Korallenriffe von völliger Zerstörung bedroht

Klimawandel und Dynamitfischerei setzen Mauritius, Madagaskar, Komoren und Seychellen zu


Korallenriffe: Sie bieten Fischen einen Lebensraum (Foto: joakant, pixabay.com)
Korallenriffe: Sie bieten Fischen einen Lebensraum (Foto: joakant, pixabay.com)

Mombasa/Gland (pte001/09.12.2021/06:00)

Innerhalb der nächsten 50 Jahre drohen die Korallenriffe im westlichen Indischen Ozean vollständig zerstört zu werden. Das ist das bestürzende Ergebnis einer Untersuchung von CORDIO East Africa https://cordioea.net/, einem im kenianischen Mombasa ansässigen Ozeanforschungsinstitut. Ursache seien der Anstieg der Meerestemperatur und Überfischung – viele Einheimische setzen Dynamit ein, um leichter Beute zu machen. Es geht um die Riffe an der Ostküste Afrikas, vor allem aber um die am stärksten gefährdeten Riffe der Inseln Mauritius, Madagaskar, Komoren und Seychellen, die eine wichtige Funktion beim Küstenschutz haben. Vom Aussterben der Riffe wären hunderte Millionen Menschen betroffen.

[b]Riffe sind ausnahmslos geschädigt[/b]

„Es ist ziemlich ernst. Diese Riffe stehen vor dem Zusammenbruch", sagt David Obura, Gründungsdirektor von CORDIO East Africa. In der untersuchten Region gebe es keine Riffe, die nicht geschädigt sind. Sie seien alle kleiner geworden und das Schrumpfen werde weitergehen.

[b]Riffe bieten Tieren und Pflanzen Schutz[/b]

Die Forscher in Kenia bewerteten gemeinsam mit der International Union for Conservation of Nature https://www.iucn.org/ im Schweizer Städtchens Gland 11.919 Quadratkilometer Riff, etwa fünf Prozent der weltweit von Riffen bedeckten Flächen. Korallenriffe bedecken nur 0,2 Prozent des Meeresbodens, beherbergen aber mindestens ein Viertel aller Meerestiere und -pflanzen.

[b]Klimawandel ist die größte Bedrohung[/b]

Der Klimawandel stellt die größte Bedrohung für die Gesundheit der Korallen im westlichen Indischen Ozean dar, wo die Wassertemperaturen schneller steigen als in anderen Meeren. Es sei dringend nötig, sowohl die Erderwärmung aufzuhalten als auch die rücksichtslose Fischerei mit Sprengstoff zu verhindern. Auch der Tourismus trage mit dem beliebten Korallentauchen zur Zerstörung der Riffe bei.

Im Oktober ergab die größte globale Untersuchung zur Korallengesundheit, dass Dynamitfischerei, Umweltverschmutzung, aber vor allem die globale Erwärmung zwischen 2009 und 2018 bereits 14 Prozent aller Korallenriffe in der Welt zerstört haben.

(Ende)
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