pte20211013027 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

LED-Stroboskop verbessert Ernteroboter

Neuartiges Beleuchtungssystem pflückt nur noch tatsächlich reife Früchte von den Bäumen


Drohne filmt den Feldtest der stroboskopischen Beleuchtung (Foto: psu.edu)
Drohne filmt den Feldtest der stroboskopischen Beleuchtung (Foto: psu.edu)

State College (pte027/13.10.2021/12:30)

Mobile Roboter, die Birnen, Äpfel, Trauben oder Mais ernten oder Obstbäume beschneiden, können ihre Ziele künftig zuverlässiger ausmachen. Sie pflücken keine unreifen Äpfel mehr ab, die reif zu sein scheinen, weil Sonnenlicht die Optik trübt, und sie schneiden auch keine Äste mehr ab, die für die nächste Ernte wichtig sind. An Bord ist ein Kamerasystem, das sich nicht auf die natürliche Beleuchtung verlassen muss. Es nutzt zur Identifizierung seiner Ziele helle Blitze mit einer genau definierten Lichtfarbe. Unter dieser stroboskopischen Beleuchtung sehen sie, etwa Äpfel, immer gleich aus, ob sie von der Sonne beleuchtet werden, sich im Schatten befinden oder Gegenlicht das Erkennen beeinträchtigt.

[b]Mehrere Blitze pro Sekunde[/b]

Das System hat ein Team um Daeun Choi, Assistenzprofessor für Agrar- und Biotechnik an der Pennsylvania State University https://www.psu.edu/ (Penn State) in State College/USA entwickelt. Es basiert auf extra hellen Leuchtdioden, die mehrere Bitze pro Sekunde aussenden. Eine Software, die die Bilder auswertet, entscheidet, was der Agrarroboter tun soll, ob er beispielsweise einen Apfel pflücken oder hängen lassen soll, weil er noch nicht reif ist.

[b]Landwirte setzen zunehmend auf Automatisierung[/b]

Die Entwicklung sei wichtig, weil Landwirte zunehmend an automatisierten Prozessen interessiert seien, um Qualität und Effizienz zu steigern, so Choi. Angetrieben von globalem Wettbewerb, der steigenden Nahrungsmittelnachfrage durch Bevölkerungswachstum und den Erwartungen der Verbraucher an qualitativ hochwertigere landwirtschaftliche Produkte wenden sich die Produzenten Bildverarbeitungssystemen mit Fernerkundungsgeräten zur Erfassung und Analyse von Daten in landwirtschaftlichen Anwendungen zu.

[b]Künstliche Intelligenz braucht gute Bilder[/b]

Chois Doktorand Omeed Mirbod entwarf die Schaltung zum Speichern und Freigeben von Energie an die LEDs und einen Controller zum Synchronisieren der Blitze mit der Kamera. „Künstliche Intelligenz funktioniert nur mit Bildern, die reich an Informationen sind", so Mirbod. Das natürliche Licht reiche dazu nicht aus. „Wenn Sie ein Bild aufnehmen, in dem eine Frucht aufgrund der Sonne sehr gut beleuchtet wird, und dann eine andere im Schatten aufnehmen, kann die künstliche Intelligenz keine zuverlässigen Entscheidungen treffen, egal wie lange sie trainiert worden ist."

[b]Scharfe Bilder trotz holpriger Fahrt[/b]

In Feldversuchen, die die Forscher mit einer Kamera filmten, die an einer Drohne befestigt war, zeigte sich, dass das neue Beleuchtungssystem die Zuverlässigkeit der KI-Bewertung deutlich erhöhte. Zudem waren die Bilder sehr scharf, obwohl sich der Roboter auf holprigem Untergrund mit einer Geschwindigkeit von 6,5 Kilometer pro Stunde durch eine Apfelplantage rollte. Als nächstes soll das System an einem echten Ernteroboter getestet werden.



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