pte20211013001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Brustkrebs: Cannabis in Eigenregie konsumiert

Umfrage unter 612 Patientinnen zeigt großen blinden Fleck in der Krebsbehandlung auf


Cannabis: Krebspatientinnen behandeln sich selbst (Foto: herbalhemp, pixabay.de)
Cannabis: Krebspatientinnen behandeln sich selbst (Foto: herbalhemp, pixabay.de)

Ardmore (pte001/13.10.2021/06:00)

Fast die Hälfte der US-Erwachsenen mit Brustkrebs konsumieren Cannabis (Marihuana und Hanf) am häufigsten neben der Krebstherapie, um damit Symptome und Nebenwirkungen zu behandeln. Die meisten Patientinnen sprechen jedoch nicht mit ihren Ärzten über diesen Cannabis-Konsum. Zu diesem Ergebnis ist eine anonyme Online-Umfrage unter Mitgliedern der Gesundheitsgemeinschaften Breastcancer.orghttps://www.breastcancer.org und Healthline.com https://www.healthline.com gekommen. 

Von den insgesamt 612 Teilnehmerinnen gaben 42 Prozent an, dass sie Cannabis zur Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Schlaflosigkeit, Angst, Stress und Übelkeit/Erbrechen nutzten. Von jenen, die Cannabis konsumierten, gaben 75 Prozent an, dass es äußerst oder sehr hilfreich bei der Linderung der Symptome war. Mit 49 Prozent ging fast die Hälfte der Teilnehmerinnen, die Cannabis verwendeten, davon aus, dass medizinischer Cannabis auch für die Behandlung von Krebs selbst eingesetzt werden kann. Die Wirksamkeit gegen Krebs ist derzeit jedoch nicht erforscht. 

[b]Cannabis während Behandlung[/b]

Von den Cannabis-Konsumenten hatten es 79 Prozent während der Behandlung eingesetzt. Dazu gehörten systemische Therapien, Bestrahlung und operative Eingriffe. Die Teilnehmerinnen berichteten von der Nutzung einer großen Vielfalt von unterschiedlichen Cannabis-Produkten, die dafür bekannt sind, dass sie in Hinblick auf die Qualität und Reinheit Unterschiede aufweisen. Die Hälfte der Frauen suchten Informationen zu medizinischem Cannabis. Websites und andere Patientinnen wurden als die hilfreichsten Informationsquellen genannt. Ärzte standen in dieser Liste weit unten. Die meisten Personen, die Informationen für den Einsatz von Cannabis für medizinische Zwecke suchten, waren mit den erhaltenen Informationen unzufrieden. Die meisten Teilnehmerinnen glaubten, dass Cannabis-Produkte sicher sind und waren sich nicht bewusst, dass die Sicherheit von vielen Produkten nicht getestet worden ist. 

[b]Ärzte gefordert[/b]

Laut der Forschungsleiterin Marisa Weiss von Breastcancer.org und dem Lankenau Medical Center zeige diese Studie eine wichtige Möglichkeit, den Patienten informierte Gespräche über medizinisches Cannabis anzubieten. „Die Belege zeigen, dass viele medizinisches Cannabis ohne unser Wissen und ohne unsere Anleitung nutzen. Nicht zu wissen, ob unsere Krebspatienten Cannabis nutzen oder nicht ist ein riesiger blinder Fleck in unserer Fähigkeit eine optimale Versorgung zu gewährleisten." Weiss betonte, dass Patienten niemals als Alternative zu einer Standardtherapie einsetzen sollten. Mediziner wiederum sollten ihre Patienten über den sicheren und wirksamen Einsatz von Cannabis als Ergänzung ihres Behandlungsplans informieren. Die Forschungsergebnisse wurden in „Cancer" veröffentlicht.

(Ende)
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