pte20210915016 Auto/Verkehr, Produkte/Innovationen

Airport: Software sagt Drohnenangriffe vorher

Neues System von Forschern der University of Cambridge kann Fehlalarme weitgehend ausschließen


Drohne: System schätzt Gefahrenpotenzial ein (Foto: Thomas Ehrhardt/pixabay.com)
Drohne: System schätzt Gefahrenpotenzial ein (Foto: Thomas Ehrhardt/pixabay.com)

Cambridge (pte016/15.09.2021/12:30)

Die Schließung von Flughäfen wegen einer Gefahr durch Drohnen, die möglicherweise in den sensiblen Luftraum eindringen, wird künftig nicht mehr nötig sein. Wenn ein Verfahren eingesetzt wird, das Forscher an der University of Cambridge https://www.cam.ac.uk/ in Großbritannien entwickelt haben, sind derart drastische Maßnahmen nur noch nötig, wenn nicht nur ein Verdacht besteht, sondern eine Drohne tatsächlich in den Luftraum eindringt. Dabei werden die Daten der Radarüberwachung des Luftraums mit statistischen Rechenverfahren kombiniert. Das Ergebnis ist eine fast sichere Vorhersage der Flugbahn der Drohne. Das könnte die Wiederholung eines Vorfalls auf dem Londoner Flughafen Gatwick im Jahr 2018 verhindern. Damals fielen hunderte Flüge aus, weil die Befürchtung bestand, eine Drohne könne die Starts gefährden.

[b]Ziel einer Drohne lässt sich vorhersagen[/b]

Mit der Technik der Forscher in Cambridge lassen sich Drohnen anhand ihrer Flugbahnen identifizieren, die in den Luftraum über einem Flughafen eindringen wollen. Gleichzeitig werden die Flugobjekte ausgeschlossen, die keine Gefahr darstellen. Die softwarebasierte Lösung verwendet ein stochastisches oder zufälliges Modell, um das Ziel der Drohne frühzeitig zu erkennen, obwohl es sich jederzeit ändern kann. Das Team um den Ingenieurwissenschaftler Professor Simon Godsill nutzt dabei eine Eigenart der Drohnennavigation. Sie navigieren mit Zwischenzielen, die sie geradlinig ansteuern, hangeln sich gewissermaßen von Wegmarkierung zu Wegmarkierung voran.

[b]Hohe Trefferquote[/b]

Das Programm analysiert die Flugbahn einer Dohne, ihre Geschwindigkeit und andere Kenndaten wie Flughöhe. Daraus ermittelt es die Wegmarkierung, die die Drohne als nächstes ansteuert, noch bevor sie sie erreicht hat, und das in Echtzeit. Nach mehreren Analysen erkennt das Programm das Endziel und schlägt bei Gefahr Alarm, sodass der Flugbetrieb eingestellt oder die Drohne vernichtet werden kann. Fehlalarme sollen weitgehend ausgeschlossen sein. In Tests im Umfeld von virtuellen Flughäfen konnten die Drohnen-Ziele mit hoher Trefferquote vorhergesagt werden.

Bedrohungen seien sekundenschnell erkannt worden, sagt Jiaming Liang, der an Godsils Institut forscht. In einem realen Szenario sei es entscheidend für die Sicherheit, ob eine Bedrohung in Sekunden oder Minuten erkannt wird. 

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|