pte20210803017 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

COVID-19: Masitinib unterdrückt Vermehrung

Ergebnisse vielversprechend - Medikament noch nicht für Behandlung am Menschen zugelassen


Coronavirus: Masitinib reduziert die Virenlast stark (Foto: pixabay.com, geralt)
Coronavirus: Masitinib reduziert die Virenlast stark (Foto: pixabay.com, geralt)

Chicago (pte017/03.08.2021/10:30)

Forscher der University of Chicago https://www.uchicago.edu haben nachgewiesen, dass das Medikament Masitinib zur Behandlung von COVID-19 wirksam sein dürfte. Bei Masitinib wurden bereits mehrere klinische Studien zur Behandlung von Krankheiten durchgeführt. Bisher wurde es jedoch noch nicht von den Arzneimittelbehörden für die Behandlung von Menschen zugelassen. In der aktuellen Studie unterdrückte das Medikament die Vermehrung von SARS-CoV-2 bei menschlichen Zellkulturen und einem Mausmodell. Die Folge war eine deutlich geringere Virenbelastung. 

Das Team an dem auch Forscher des Argonne National Laboratory https://www.anl.gov beteiligt waren, fand auch heraus, dass das Medikament gegen viele Arten von Coronaviren und Picornaviren wirksam sein könnte. Aufgrund der Art und Weise wie es die Replikation hemmt, konnte nachgewiesen werden, dass es auch bei COVID-19 Varianten wirksam ist. Laut dem Forschungsleiter Savas Tay könnten Inhibitoren der Hauptprotease von SARS-CoV-2 wie Masitinib eine neue Möglichkeit zur Behandlung von COVID-Patienten darstellen. Das gelte vor allem für die frühen Stadien der Erkrankung. 

Die Forscher nutzten die ultrahellen Röntgenstrahlen der Advanced Photon Source (APS) https://www.aps.anl.gov um die Strukturen des SARS-CoV-2 und des Medikaments festzustellen. Masitinib hatte sich am Ende aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften gegen eine ganze Reihe anderer Kandidaten durchgesetzt. Das Medikament bindet sich nämlich spezifisch an den aktiven Bereich der 3CL Protease und verhindert eine weitere Vermehrung des Virus. Derzeit ist Masitinib nur zur Behandlung von Mastzellentumoren bei Hunden zugelassen. Beim Menschen wurden bereits mehrere klinische Studien für Krankheiten wie Melanome, Alzheimer, Multiple Sklerose und Asthma durchgeführt. Die Sicherheit des Medikaments wurde dabei nachgewiesen. Es verursacht jedoch Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Erkrankungen und Ödeme. Zudem könnte es möglicherweise das Risiko von Herzerkrankungen erhöhen. 

[b]Tests mit Mausmodell erfolgreich[/b]

Gemeinsam mit Wissenschaftlern der University of Louisville https://louisville.edu testeten die Forscher das Medikament an einem Mausmodell. Dabei zeigte sich, dass Masitinib die Virenbelastung um mehr als 99 Prozent verringerte und die Werte der inflammatorischen Zytokine verringerte. Parallel wurden das Medikament in Zellkulturen gegen andere Viren getestet. Dabei konnte eine Wirksamkeit gegen Picornaviren nachgewiesen werden. Zu diesen Viren gehören Hepatitis A, Polio und die Rhinoviren, die einen gewöhnlichen Schnupfen verursachen. Zusätzlich wurden in Zellkulturen Tests gegen drei die drei SARS-CoV-2 Varianten Alpha, Beta und Gamma durchgeführt. Hier konnte eine ähnliche Wirksamkeit erzielt werde, da sich das Medikament an die Protease und nicht an die Oberfläche des Virus anbindet. Derzeit arbeiten die Forscher gemeinsam mit dem Pharmaunternehmen AB Science daran das Medikament noch wirksamer zu machen. Klinische Tests zur Behandlung von COVID-19 sind bereits angedacht. Die Forschungsergebnisse wurden in „Science" veröffentlicht. 

(Ende)
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