pte20210303006 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

E-Learning: Zeitlich versetzte Fragen gegen Betrug

Schlechte Schüler müssen zuerst antworten - Experte sieht Überwachung aber als nicht ratsam


E-Learning: zeitlich versetzte Fragen gegen Schummeln (Foto: pixabay.com, AmrThele)
E-Learning: zeitlich versetzte Fragen gegen Schummeln (Foto: pixabay.com, AmrThele)

Troy/Mainz (pte006/03.03.2021/06:15)

Lehrer müssen Schüler bei Distance-Learning-Prüfungen zeitlich versetzt Fragen schicken, um sie am Schummeln zu hindern. So müssen sie zuerst die weniger guten Schüler die Fragen beatworten lassen und die Kinder mit höherem Können zuletzt. Dadurch können sie einander auch von zuhause aus nicht helfen. Diese Methode haben Forscher am Rensselaer Polytechnic Institute http://rpi.edu entwickelt.

[b]"Probleme lösen statt Auswendiglernen"[/b]

"Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sollten wir sowohl bei Schulen als auch Hochschulen überdenken, wie wir überhaupt eine Leistung überprüfen. Überwachung ist hier nicht die beste Methode, denn Betrug kann grundsätzlich nie ausgeschlossen werden. Außerdem entspricht die Prüfungssituation hier nicht der Realität unserer späteren Arbeitswelt, sie setzt zu sehr auf Auswendiglernen. Eine effektivere Methode wäre, die Lernenden innerhalb einer vorgegebenen Zeit Probleme lösen zu lassen, egal mit welchen Ressourcen. Das regt deutlich mehr Reflexion über das Material an", empfiehlt Burkhard Lehmann, Geschäftsführer des Zentrums für Fernbildung und Universitäre Weiterbildung an der Universität Koblenz http://uni-koblenz-landau.de , gegenüber pressetext.

Den Forschern zufolge hat das Schummeln bei Prüfungen in der Corona-Zeit massiv zugenommen. Vor allem telefonieren Schüler viel miteinander, um sich so gegenseitig zu helfen. Müssen jedoch die Kinder mit weniger Können die Fragen zuerst beantworten, können sie die Unterstützung der besseren Schüler weniger leicht anfordern. In einem Experiment haben die Wissenschaftler durch diese Methode eine deutlich geringere Neigung zu Schummeleien bemerkt. 

[b]Weniger technischer Aufwand[/b]

Laut Studienleiter Ge Wang ersparen sich Lehrende mit der neuen Prüfungsmethode viel technischen Aufwand. Überwachung durch Kameras sei dadurch nicht mehr nötig. Schüler würden dadurch automatisch wissen, dass sie einander nicht helfen können, was wiederum zu intensiverem Lernen motivieren könne. Die Forscher wollen in Zukunft eine Plattform entwickeln, mit der Lehrende die neue Methode automatisch anwenden können. Das neue System soll vorprogrammiert werden, um Schülern zu verschiedenen Zeitpunkten Fragen zu schicken.

 

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