Neue App entschlüsselt Geschäftsberichte
App "CFIE-FRSE" lässt potenzielle Investoren und Finanzanalysten Ungereimtheiten erkennen
Geschäftsbericht: App "CFIE-FRSE" analysiert Inhalte (Foto: pixabay.com/Pexels) |
Lancaster (pte002/13.08.2019/06:05) Die "CFIE-FRSE"-App hilft Investoren und Aufsichtsbehörden dabei, sich durch komplizierte Finanzberichte zu kämpfen. Die Software ist von Forschern der Lancaster University http://lancaster.ac.uk entwickelt worden. Die Anwendung nennt sich "Corporate Financial Information Environment - Final Report Structure Extractor" und unterscheidet langfristige Finanzkraft von kurzfristigen Gewinnen.
Verdächtige Muster erkennen
Die Wissenschaftler haben die App entwickelt, um die jährlichen Geschäftsberichte von Unternehmen zu analysieren. Verschiedene Interessengruppen, wie Finanzanalysten, potenzielle Investoren, Journalisten und Aufsichtsbehörden, können davon profitieren. Derzeit gibt es keine einheitliche Struktur für solche Dokumente, was den Vergleich und die groß angelegte Analyse sehr schwierig macht. Die CFIE-FRSE-App erkennt hier ungewöhnliche Muster.
Die App macht deutlich, wo Unternehmen versuchen, wichtige Informationen zu verschleiern und wo eine Intervention notwendig ist. Zudem wird auch ersichtlich, an welchen Eckpunkten etwaige Regulierungen funktionieren sowie wo eine Änderung erforderlich ist. "Geschäftsberichte sind sehr unstrukturiert, und verschiedene Unternehmen berichten auf unterschiedliche Weise, was die Extraktion von Inhalten und den Vergleich von Berichten sehr schwierig macht", schildert Steve Young von der Lancaster University.
App mit realen Berichten trainiert
Mehr als 26.000 Dokumente, die zwischen 2003 und 2017 von an der Londoner Börse notierten Unternehmen veröffentlicht wurden, sind von der App analysiert und nach Merkmalen, wie Länge, Verständlichkeit und Marktstimmung bewertet worden. Da die CFIE-FRSE-App die Berichtsstruktur erkennt, sind für jeden im Inhaltsverzeichnis aufgeführten Abschnitt Bewertungen einsehbar. So hat sich beispielsweise die durchschnittliche Berichtslänge in den vergangenen zehn Jahren mit 34.000 Wörtern mehr als verdoppelt.
Auch in Bezug auf die durchschnittliche Verständlichkeit von Berichten gab es während des Stichprobenzeitraums keine spürbare Verbesserung. Ein Algorithmus bewertet hier lange Sätze und komplexe Wörter als negativ. Hinsichtlich der Marktstimmung haben die einzelnen Abschnitte eines Berichts große Variationen gezeigt. Während neutrale Sprache meist bei Themen überwiegt, die auf Compliance bezogen sind, wird jede auf die Performance eines Unternehmens ausgerichtete Information sehr positiv formuliert.
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