pte20180828002 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

Heimliche Tabakwerbung in sozialen Netzwerken

Aktuelle Untersuchung zeigt verdecktes Bezahlen von Influencern und 25 Mrd. Aufrufe


Kippe: Social-Media-Werbung bleibt dominant (Foto: Linda Dahrmann, pixelio.de)
Kippe: Social-Media-Werbung bleibt dominant (Foto: Linda Dahrmann, pixelio.de)

Los Angeles (pte002/28.08.2018/06:05) Tabakunternehmen werben mit ihren Produkten heimlich auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook und Twitter, indem sie Influencer dafür bezahlen, Bilder von Zigaretten und dem Rauchen als Teil einer Marketingstrategie zu veröffentlichen, die in mehr als 40 Ländern nachvollziehbar ist. Das zeigt eine aktuelle Studie der Non-Profit-Organisation "Tobacco-Free Kids" http://tobaccofreekids.org in Zusammenarbeit mit dem Marktforscher Netnografica http://netnografica.com .

100 Kampagnen analysiert

Die Studie dokumentiert mehr als 100 Social-Media-Kampagnen von multinationalen Tabakgiganten wie Philip Morris International, British American Tobacco, Japan Tobacco International und Imperial Brands. Die Forscher haben für ihre Erhebung zudem Interviews mit jungen Influencern durchgeführt, die eigenen Angaben zufolge dafür bezahlt wurden, Zigaretten vor Millionen von Followern zu bewerben, ohne den Werbekontext dabei zu offenbaren.

In Italien wurden von Lucky Strike bezahlte Influencer der Studie nach etwa angewiesen, dafür zu sorgen, dass Gesundheitswarnungen auf den Packungen in den online veröffentlichten Fotos nicht sichtbar sind. Influencer sollen zudem spezielle Hashtags für die Bewerbung der Zigaretten in ihren Posts miteinbeziehen. Die meisten dieser Hashtags sind in englischer Sprache. Aus Untersuchungen, die für die Studie in Auftrag gegeben wurden, geht hervor, dass betrügerische Social-Media-Kampagnen für Tabakerzeugnisse weltweit mehr als 25 Mrd. Mal angesehen wurden.

Eigene Standards missachtet

"Tabakunternehmen verkünden, dass sie Kinder nicht ansprechen wollen, aber diese Untersuchung zeigt, dass sie genau das Gegenteil tun. Dabei besteht die Gefahr, eine neue Generation süchtig zu machen und den Fortschritt bei der Reduzierung des Rauchens in der ganzen Welt zurückzuschlagen", erklärt Matthew L. Myers von Tobacco-Free Kids. Die Untersuchung zeige auch, dass alle vier großen Tabakunternehmen gegen ihre eigenen internen Vermarktungsnormen verstoßen.

Diese Standards besagen, dass die Unternehmen kein virales Marketing oder verdecktes Marketing betreiben, wenn nicht ausdrücklich klar ist, dass Zigaretten beworben werden und ein "ehrliches und genaues" Marketing betrieben wird. "Die Beweise, die durch unsere Forschung dokumentiert werden, repräsentieren hochmodernes, hochpreisiges Social-Media-Marketing, das beliebte Themen und Trends aus der Jugendkultur entlehnt", so Robert Kozinets von Netnografica abschließend.

Zum Paper: https://takeapart.org/wheretheressmoke/resources

(Ende)
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