pte20170601021 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

HIV-Status beeinflusst HPV-Infektionen und Krebs

Wissenschaftliche Erhebungen im Senegal weisen Zusammenhang nach


Dorf im Senegal: HIV dort oft epidemisch (Foto: pixelio.de, Jerzy Sawluk)
Dorf im Senegal: HIV dort oft epidemisch (Foto: pixelio.de, Jerzy Sawluk)

Minneapolis (pte021/01.06.2017/10:30) Eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) entwickelt sich eher zu einer Vorform von Gebärmutterhalskrebs, wenn die Frau HIV-positiv ist. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Minnesota http://twin-cities.umn.edu in ihrer aktuellen Studie mit senegalesischen Frauen.

Über 1.300 Frauen untersucht

Eine anhaltende HPV-Infektion kann zum Entstehen von präkanzerösen Läsionen und Gebärmutterhalskrebs führen. Frühere wissenschaftliche Erhebungen hatten bereits nahegelegt, dass HIV-positive Frauen einem höheren Risiko einer HPV-Infektion, präkanzerösen Läsionen und Gebärmutterhalskrebs ausgesetzt sind als HIV-negative Frauen.

Das Team um Hilary K. Whitham hat die Daten von sechs Studien analysiert, die zwischen 1994 und 2010 in Senegal durchgeführt wurden, einem Land in dem HIV epidemisch ist. 1.320 Frauen wurden im Schnitt zwei Jahre lang begleitet. Tests auf HPV und Zervix-Abnormitäten wurden alle vier Monate durchgeführt. Bei jedem Besuch der Klinik wurden die Frauen als normal, HPV-positiv oder HSIL, also mit einem hohem Erkrankungsrisiko, eingestuft.

HIV schädigt das Immunsystem

Die aktuelle Studie zeigte, dass sich HIV-positive Frauen häufiger mit HPV infizieren und seltener wieder gesund werden als HIV-negative Frauen. Bei Frauen mit HIV entwickelte sich die HPV-Infektion auch eher zu einer Vorstufe von Krebs weiter. Laut Whitham schädigt HIV das Immunsystem des Körpers: Wird HPV nicht behandelt, schreitet die Erkrankung rasch voran und es kann zu Läsionen kommen, die ihrerseits zu Krebs werden.

Der Forscherin zufolge ist es gerade in Ländern mit hohen HIV-Raten von entscheidender Bedeutung, dass entsprechende Strategien zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs, wie ein Screening, eingeführt werden. Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention" veröffentlicht.

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