pte20150910012 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Hinxton Group für Genveränderung von Embryonen

Wissenschaftler melden zeitgleich jedoch auch starke Bedenken an


Embryo: Experten diskutieren über Eingriffe in die DNA (Foto: pixelio.de, Arzt)
Embryo: Experten diskutieren über Eingriffe in die DNA (Foto: pixelio.de, Arzt)

Baltimore (pte012/10.09.2015/10:30) Wissenschaftler, Ethiker und Politikexperten sprechen sich im Rahmen wissenschaftlicher Forschung mehrheitlich für Eingriffe in den genetischen Code im frühen Stadium von Embryonen aus. Derzeit sollte es aber nicht erlaubt sein, dass derart gentechnisch veränderte Kinder auf die Welt kommen, so eine Studie der Hinxton Group http://hinxtongroup.org .

Den Fachleuten nach sei es jedoch moralisch akzeptabel, diese Möglichkeit unter bestimmten Umständen für die Zukunft anzudenken. In den USA verweigern die National Institutes of Health http://nih.gov derzeit die Finanzierung von Forschung, bei der der genetische Code von Embryonen verändert wird.

Krankheiten verhindern

2015 haben Forscher der Sun Yat-sen University http://www.sysu.edu.cn bereits nachgewiesen, dass Fehler in der DNA, die zu einer Erkrankung des Blutes führen, bei Embryonen korrigiert werden können. In Zukunft könnte diese Technologie dazu eingesetzt werden, um zu verhindern, dass Kinder zum Beispiel mit einer Mukoviszidose oder Genen geboren werden, die die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung erhöhen.

Forderungen nach einem Moratorium für derartige Forschungsprojekte haben die Frage offen gelassen, wo die Grenze zu ziehen ist, was erlaubt und was verboten sein soll. Bei einer Tagung der einflussreichen und international agierenden Hinxton Group in Manchester wurde aber eingeräumt, dass die Geschwindigkeit des Fortschritts in diesem Bereich auch zu einem Entscheidungsdruck führe.

Grenze nicht überschreiten

Die Experten haben sich zwar ausdrücklich für die Zulassung einer genetischen Veränderung von Embryonen ausgesprochen, betonen jedoch, dass der Einsatz bei der menschlichen Reproduktion nicht zum Tragen kommen sollte. Francis Collins, der Direktor der National Institutes of Health: "Es gibt hier eine Grenze, die nicht überschritten werden darf."

Auch wenn die Hinxton Group einräumt, dass weitere Forschung und Diskussion nötig ist, bleiben auch innerhalb der Gruppe Zweifel. Die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier hält es für inakzeptabel, das menschliche Erbgut dahingehend zu verändern, dass diese Veränderungen an folgende Generationen weitergegeben werden. Auch Peter Mills vom Nuffield Council on Bioethics http://nuffieldbioethics.org betont, dass eine klare Entscheidung über den Einsatz dieser Technologien zu treffen ist.

(Ende)
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