pte20130412012 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Österreichs KMU suchen alternative Finanzierungen

Restriktive Kreditvergabe zwingt Firmen zum Umdenken


Objekt der Begierde: KMU suchen Lösung (Foto: pixelio.de/Michael Staudinger)
Objekt der Begierde: KMU suchen Lösung (Foto: pixelio.de/Michael Staudinger)

Wien (pte012/12.04.2013/12:30) Kleine- und mittelständische Unternehmen in Österreich begeben sich immer öfter auf die Suche nach alternativen Finanzierungsformen. Gegenüber 2011 ist im Vorjahr der Anteil jener Firmen, die Alternativen zur Kapitalbeschaffung bereits nutzen, um 3,3 Prozentpunkte auf insgesamt 8,7 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2009 ist er sogar um über 54 Prozent gestiegen. Auf Anfrage von pressetext erklärt Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer des Austria Wirtschaftsservice http://awsg.at , dass dieser Anteil in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach weiter steigen wird.

"In Österreich gibt es viel privates Vermögen, das nach Anlagemöglichkeiten sucht", so Sagmeister. 23,9 Prozent der österreichischen KMU planen, bei der Finanzierung in Zukunft auf Alternativen zurückzugreifen. Diese Zahlen gehen hervor aus der jährlichen Strukturbefragung, die von Austria Wirtschaftsservice und der Wirtschaftskammer Österreich in Zusammenarbeit mit dem Institut marketmind http://marketmind.at herausgegeben wird.

Eigenkapital, Beteiligungen, Business Angel

Zu den aktuell am meisten genutzten Alternativen gehören ein starkes Eigenkapital mit 26,8 Prozent, stille Beteiligungen (25,2 Prozent) und Business Angels (17,8 Prozent). Andere, noch weniger ausgeprägte Formen sind Venture Capital, Mezzaninkapital und Mitarbeiterbeteiligungen. Grund für diese Entwicklung ist der steigende Anteil an abgelehnten bzw. gekürzten Kreditwünschen durch die eigene Hausbank.

Insgesamt waren im Vorjahr 22,5 Prozent der Unternehmen, die einen Kredit bei ihrem Geldhaus beantragt haben, mit einer Ablehnung bzw. Kürzung konfrontiert. Ausschlaggebend waren dabei in erster Linie unzureichende Sicherheiten mit 60,3 Prozent, eine schlechte Bonität (31,7 Prozent) sowie das zu hohe Investitionsrisiko (12,8 Prozent). Von den beiden Ersteren sind vor allem Start-ups betroffen.

Wechsel der Hausbank kein Tabu

Die daraus resultierenden Konsequenzen wirken sich auf die Investitionspolitik der kleinen- und mittleren Unternehmen aus. Bei 64,8 Prozent der Firmen mit einem abgelehnten oder reduzierten Kreditwunsch kommt es dabei zur zeitlichen Verzögerung des Investitionsvorhabens. Zudem verringert sich das Investitionsvolumen in knapp der Hälfte der Fälle. 45,2 Prozent nutzen wegen der restriktiven Kreditvergabe der Banken andere Finanzierungsquellen. Für einen Wechsel der Hausbank bzw. den Aufbau von Beziehungen zu anderen Banken entscheiden sich ganze 33,9 Prozent der abgelehnte Firmen. Dieser Wert ist vor zwei Jahren noch bei 21 Prozent gelegen.

Ein weiterer Aspekt ist das Thema Export bei KMU. Aus der vorgelegten Studie schließt Ralf Kronberger, Leiter der Abteilung für Finanz- und Handlespolitik bei der WKO http://wko.at , dass vor allem Innovationen das Um und Auf sind, um international bestehen zu können. Ingesamt haben 24,4 Prozent der österreichischen KMU Ausfuhren und Direktinvestitionen getätigt bzw. haben es vor. Bei jenen, die zwischen 2010 und 2012 innoviert haben, sind es sogar 36,5 Prozent. Bei denen ohne getätigten Innovationen liegt dieser Wert hingegen nur bei 12,4 Prozent.

(Ende)
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