pte20120712019 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Überarbeitete Mitarbeiter killen Wettbewerbsvorteile

Betriebliches Gesundheitsmanagement schützt vor Krankheitstagen


Entspannter Mitarbeiter: Programme gegen Stress (Foto: corporate-moove.de)
Entspannter Mitarbeiter: Programme gegen Stress (Foto: corporate-moove.de)

Mannheim/Hamburg (pte019/12.07.2012/13:50) Laut dem Gesundheitsreport der Barmer GEK von 2011 sind psychische Erkrankungen zwischen 2003 und 2009 von 11,1 auf 17,6 Prozent angestiegen. Grund für diese Entwicklung: Die Arbeitswelt von heute überfordert viele Menschen. Dabei bietet betriebliches Gesundheitsmanagement erhebliches Potenzial zur Gewinnsteigerung in Unternehmen. Harald Holzer, Geschäftsführer der vitaliberty GmbH http://vitaliberty.de , gibt gegenüber pressetext zu bedenken: "Unternehmen, die dies versäumen, sparen kurzfristig, verlieren aber langfristig ihren Wettbewerbsvorteil."

Betriebliches Gesundheitsmanagement steckt dem Experten nach in vielen Groß und Kleinunternehmen noch in den Kinderschuhen und ist neben der Führungskultur auch ein Fall für das interne Controlling. Holzer rechnet vor, was die Folgen von wachsendem Stress, verbunden mit zu wenig Bewegung und ungesunder Ernährung sein können: "Geringere Effizienz, zusätzliche Krankheitstage und im schlimmsten Fall ein Burnout bis hin zu völliger Leistungsaufgabe der Mitarbeiter. Die Folgekosten sind immens. Im mittleren Einkommensniveau schlagen Fehlzeiten mit 200 bis 500 Euro pro Tag zu Buche. Um eine Stelle wieder zu besetzen, werden Kosten von 23.000 Euro kalkuliert."

Chronisches Überforderungsgefühl

Die Unternehmensberatung Booz & Company http://booz.com/de warnt, dass deutsche Unternehmen mit ihren Personalstrategien derzeit vor drei besorgniserregenden Entwicklungen stehen. Der Überalterung ihrer Belegschaft durch den Bevölkerungswandel, dem steigenden Wettbewerb um Arbeitskräfte und einem absehbaren Anstieg der Krankheitskosten pro Arbeitnehmer. Besonders in Deutschland werde die Bevölkerungsentwicklung die Arbeitswelt grundlegend verändern.

"Heute zählt die deutsche Erwerbsbevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren etwa 50 Mio. Menschen. 2060 werden es nur noch 33 bis 36 Mio. sein. Dass die Überalterung der deutschen Gesellschaft eine Zunahme bestimmter Krankheitsbilder mit sich bringt, zeichnet sich bereits jetzt ab. 2024 wird die Gruppe der 50- bis 65-Jährigen über 40 Prozent der deutschen Erwerbsbevölkerung ausmachen", so Booz & Company.

Erschöpfungszustände und Burnout bremsen Mitarbeiter und Unternehmen immer häufiger aus. "Der Druck in kurzer Zeit viel leisten zu müssen und auch den Aufgaben nicht mehr gerecht zu werden, nimmt extrem zu. Daraus folgt bei vielen Arbeitnehmern ein chronisches Überforderungsgefühl", erklärt Dozent und Coach Horst Kraemer http://brainjoin.de im Gespräch mit pressetext. Er zählt zu den Pionieren im Bereich der Stressbekämpfung, beschäftigt sich seit 1982 mit den Themen Stress und Burnout.

Sekundenschnelle Entspannungsübungen

"Wenn man in die Unternehmenslandschaft reinguckt, sind häufige Ursachen eine unklare Führung, schlechte Verantwortungsübernahme und die fehlende Anerkennung für Leistung von Mitarbeitern", so Kraemer. "Nicht selten sind Führungskräfte selbst überfordert, teilweise fachlich noch nicht für die Aufgabe geeignet." Sein Rat an Unternehmen ist die Einrichtung des "Risikomanagements Mitarbeiterfürsorge".

"Es muss ein Betriebsklima geschaffen werden, bei dem die Leute gar nicht erst krank werden", erläutert Kraemer. Führungspersonen und auch deren Mitarbeiter sollten zudem geschult und sensibilisiert werden, um die Warnsignale des Körpers richtig zu deuten. "Es müssen Zeiträume geschaffen und Techniken wie die Neuroimagination vermittelt werden, bei der Mitarbeiter erlernen, wie sie mit Stress reduzierenden Übungen in wenigen Sekunden wieder entspannen können."

(Ende)
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