pte20120327002 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

ObscuraCam: Android-App zensiert Videos

Tool des GuardianProject und WITNESS soll Menschenrechtler schützen


ObscuraCam: App zensiert Gesichter in Videos (Foto: The Guardian Project)
ObscuraCam: App zensiert Gesichter in Videos (Foto: The Guardian Project)

New York (pte002/27.03.2012/06:00) Die Menschenrechtsorganisation WITNESS http://witness.org und die Sicherheitsexperten von The Guardian Project http://guardianproject.info haben eine neue Version der Android-App ObscuraCam veröffentlicht. Diese bringt nun Unterstützung für Videos mit und erlaubt die einfache Unkenntlichmachung der Gesichter gefilmter Personen. Das Tool soll unter anderem Aktivisten zugute kommen, deren Identifikation in ihren Heimatstaaten gefährliche Folgen für sie haben könnte.

Erkennungsrate noch steigerungsbedürftig

Bislang konnte das auf dem diesjährigen "South by Southwest"-Festival http://sxsw.com vorgestellte Programm ausschließlich mit Fotos umgehen. Die Erweiterung auf bewegte Bilder ist jedoch nicht nur für Regimegegner in Syrien, Bahrain und anderen Staaten interessant, sondern auch für alle anderen User, die ihre Privatsphäre im Web gewahrt wissen möchten.

Das Tool verfügt über einen Face-Tracking-Mechanismus, der in einer gespeicherten Aufnahme die Konturen von Gesichtern erkennt und markiert. Die noch frühe Version des Tools arbeitet jedoch noch nicht mit 100-prozentiger Effizienz. So gibt es noch Schwierigkeiten bei der Erfassung von Aufnahmen in der Profilansicht oder bei schnellen Bewegungen, zudem schwankt die Erfolgsrate mit der Qualität und Auflösung des Videos.

"Manual Tracking" ermöglicht Nachbesserung

Dem will man nicht nur mit Verbesserungen des Algorithmus entgegenhalten, sondern bietet auch einen manuellen Trackingmodus an. Dessen Bedienung ist sehr einfach gehalten: Der Nutzer zieht bei einem beliebigen Start-Frame einen Rahmen um das gewünschte Antlitz und kann dessen Bewegung mit dem Finger mitzeichnen. Die so markierten Areale lassen sich entweder verpixeln, maskieren oder komplett schwärzen.

Derzeit dauert die Verarbeitung und Korrektur rund vier Sekunden pro Sekunde des Videos, wobei die Performance abhängig ist von der Anzahl der zu anonymisierenden Gesichter und den Kapazitäten des verwendeten Android-Device. ObscuraCam selbst ist Teil einer kompletten Werkzeugsammlung namens "SecureSmartCam". Zu dieser gehört unter anderem auch das Tool "InformaCam", mit dem sich die Herkunft von Dateien verschleiern und Informationen verifizieren lassen.

Die neue Version von ObscuraCam ist vor kurzem in die öffentliche Alpha-Testphase gestartet. Die App kann kostenlos über Google Play bezogen werden. Voraussetzung ist ein Tablet oder Smartphone mit Kamera und Android ab der Version 2.2.

Download von ObscuraCam V2 von Google Play:
https://play.google.com/store/apps/details?id=org.witness.sscphase1



(Ende)
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