pte20110711002 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

Nahostkonflikt: "Friedensgespräche" auf Facebook

Virtueller Dialog soll Israelis und Palästinenser einander näher bringen


Soldat: Junge Generation hat Krieg satt (Foto: aboutpixel.de/Jonas Schilke)
Soldat: Junge Generation hat Krieg satt (Foto: aboutpixel.de/Jonas Schilke)

Jerusalem (pte002/11.07.2011/06:00) Der Friedensprozess im Nahen Osten stockt, der Kontakt zwischen palästinensischer und israelischer Bevölkerung ist heute weitgehend auf militärische Kontrollen an den Grenzen beschränkt - aus dieser Situation heraus versucht nun vor allem die junge Generation einen neuen Dialog aufzubauen. Auf einer gemeinsamen Plattform auf Facebook tauschen sich bereits heute Palästinenser, andere Araber und Israelis über Politik, gesellschaftliche Themen, aber genauso über Fussball oder Musik aus, berichtet die New York Times. Ohne laufenden Friedensprozess und mit der räumlichen Trennung der Bevölkerungen sei es sehr wichtig, Interaktion ohne Grenzen zu ermöglichen, so ein Nutzer der Plattform.

Der Enthusiasmus den die Plattform in den vergangenen Wochen erzeugt hat, gibt den Betreibern recht. Nachdem Social-Media-Plattform bereits bei den Revolutionen in Tunesien und Ägypten eine zentrale Rolle gespielt haben, könnten neue Medien auch den Friedensprozess im Nahen Osten vorantreiben, so die Hoffnung. Die Plattform "YaLa - Young Leaders" http://www.facebook.com/yalaYL wurde im ersten Monat 91.000 mal aufgerufen. Von den 22.500 aktiven Nutzern sind 60 Prozent Araber.

Über Frieden sprechen

"Sämtliche Kommunikation findet heute im Internet statt - über Sex, Krieg, Wirtschaft - warum nicht auch über Frieden?", so Uri Savir, Präsident des Peres Center for Peace und Gründer der Plattform. Savir hatte bereits in den 90er-Jahren Verhandlungen für Israel geführt. Den Dialog im Internet hält er gerade in Anbetracht seiner Erfahrungen für vielversprechend. "Wir haben heute auf keiner der Seiten mutige Anführer, deshalb wende ich mich an eine neue Generation, den Tahrir-Platz und die Facebook-Generation", so Savir.

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