pte20110607015 in Leben

Impfstoff-Preise für Entwicklungsländer gesenkt

Pharmakonzerne holen sich den Verlust in Industriestaaten zurück


Impfung: Preise werden deutlich gesenkt (Foto: flickrCC/US Army Africa)
Impfung: Preise werden deutlich gesenkt (Foto: flickrCC/US Army Africa)

Genf (pte015/07.06.2011/11:00) Mehrere große Pharmaunternehmen haben große Reduzierungen der Preise angekündigt, die sie in Entwicklungsländern für ihre Impfstoffe verlangen. GlaxoSmithKline (GSK), Merck, Johnson & Johnson und Sanofi-Aventis haben sich mit der GAVI Alliance http://www.gavialliance.org auf eine Preissenkung geeinigt. GSK erklärte, dass es den Preis für den Impfstoff gegen den Rotavirus um 67 Prozent auf 2,50 Dollar pro Dosis senken wird. An dem durch diesen Virus verursachten Durchfall sterben jährlich mehr als 500.000 Kinder. Der Impfstoff wird durch die in reicheren Ländern höheren Preise finanziell gestützt. Dieser Impfstoff soll zum Beispiel in Amerika 50 Dollar kosten.

GSK-Generaldirektor Andrew Witty erklärte gegenüber der BBC, dass ein Ertrag notwendig sei, um in die nächste Generation von Impfstoffen und Medikamenten investieren zu können und dieser Ertrag müsse aus Profiten in diesem Bereichen kommen. Es sei jedoch klar, dass Menschen in Kenia oder in einem Slum in Malawi dazu keinen Beitrag leisten können. Ihnen muss durch die Unterstützung der reicheren Länder geholfen werden.

3,7 Milliarden Dollar fehlen

GAVI ist eine Partnerschaft, in der private und öffentliche Organisationen zusammenarbeiten, um groß angelegte Impfprogramme in Entwicklungsländern zu ermöglichen. Sie hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2015 die Impfungen gegen den Rotavirus in 40 Prozent der ärmsten Länder der Welt zu finanzieren. Derzeit fehlen 3,7 Mrd. Dollar für die Erreichung dieses Ziels. Aus diesem Grund ersuchte GAVI um eine entsprechende Unterstützung und Spenden. Eine Geberkonferenz wird am 13. Juni in London stattfinden.

Merck will seinen Impfstoff gegen das Virus für fünf Dollar pro Dosis zur Verfügung stellen. Bei mehr als 30 Mio. abgegebenen Einheiten soll der Preis auf 3,50 Dollar sinken. Der Preis, den GAVI für pentavalente Impfstoffe, die gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ B schützen, wird von den beiden indischen Firmen Serum Institute und Panacea Biotec gesenkt. GSK gab auch bekannt, dass die Entwicklung des ersten Impfstoffes gegen Malaria kurz bevor steht.

Diese Ankündigung gilt laut BBC als unüblich, da es für diesen Impfstoff in der westlichen Welt keinen Markt gibt. Diese Impfstoff kann also nicht mitfinanziert werden. Das bedeutet, dass GSK ihn mit einem Gewinn von nur fünf Prozent auf den Markt bringen will. Dieser Ertrag soll in weitere Forschungen investiert werden.

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