pte20101104004 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Neue Medien für Kids nicht gefährlicher als alte

Eltern oft ratlos - Intensivnutzung schürt Generationskonflikt


Kind am PC: Zeitvertreib weder besser noch schlechter als Fernsehen (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)
Kind am PC: Zeitvertreib weder besser noch schlechter als Fernsehen (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)

Ames/New York (pte004/04.11.2010/06:15) Die oft stundenlange Nutzung der neuen Medien und moderner Kommunikationswege durch Kinder und Teenager treibt ihre Erziehungsberechtigten häufig an den Rand der Verzweiflung. Ihre Sorge über womöglich negative Folgen für den Nachwuchs ist aber weitgehend unbegründet, meinen Experten. So ist der aktuelle Hype um Online-Portale wie Facebook und Co, Videospiele oder Smartphones und SMS an sich weder gefährlicher noch ungefährlicher als etwa das traditionelle Fernsehen. Die Angst der Eltern ist vielmehr Ausdruck eines neuen Generationskonflikts.

Für viele Angehörige der Elterngeneration ist es beispielsweise nach wie vor nur schwer vorstellbar und akzeptabel, dass Kinder die Kommunikation per SMS auf dem Handy-Display persönlichen Gesprächen vorziehen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/101015017/). "Das ist nicht Teil ihrer Kultur", erklärt Douglas Gentile, Kinderpsychologe und Professor an der Iowa State University, gegenüber Associated Press. Die ältere Generation bleibt daher skeptisch und baut Widerstände dagegen auf.

Andere Risiken, weniger Kontrolle

Zwar bringen gerade die neuen Online-Medien andere Risiken wie den sprichwörtlich kinderleichten Zugang zu Internet-Pornos, Cyber-Mobbing oder dergleichen mit sich, weiß Gentile. Bei verantwortungsvollem Umgang mit den Inhalten ist die vor Bildschirmen, Screens und Displays verbrachte Zeit aber nicht unbedingt schlecht. Gefahren wie ein zunehmender Hang der Konsumenten zum Zeitvertreib als "Couch-Potatoes" bringt zudem auch das vergleichsweise passive Fernsehen mit sich.

Studien haben bestätigt, dass junge User etwa von Facebook oder Videospielen in der Schule häufig schlechter abschneiden als Kollegen, die im Vergleich mehr Zeit für Hausaufgaben und Lernen aufwenden (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090416017/). "Wenn aber ihre Hausaufgaben gemacht sind, was soll's?", fragt der Psychologe. Gentile zufolge können sich Eltern mit der Situation nicht anfreunden, den Medienkonsum ihrer Kinder nicht mehr kontrollieren zu können. SMS und Videochats sind privater als das geteilte Fernseherlebnis im Wohnzimmer und die ältere Generation darf daran meist nicht teilhaben.

(Ende)
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