pte20100616024 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

ProSiebenSat.1 setzt N24 an die Luft

Trotz Einsparungen Nachrichtenbelieferung bis 2016


Neues N24-Führungsduo: Torsten Rossmann und Stefan Aust (Foto: N24 Media)
Neues N24-Führungsduo: Torsten Rossmann und Stefan Aust (Foto: N24 Media)

Berlin (pte024/16.06.2010/13:35) Der deutsche Medienriese ProSiebenSat.1 http://prosiebensat1.de verkauft seinen Nachrichtensender N24 http://n24.de und die Produktionsgesellschaft MAZ&MORE. Neue Besitzer werden der ehemalige Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust und das bisherige N24-Management um Torsten Rossmann und Thorsten Pollfuß. Beide Unternehmen sollen 100-prozentige Töchter der neu gegründeten N24 Media GmbH werden. Die Herauslösung kostet ProSiebenSat.1 bis zu 41 Mio. Euro. N24 liefert ProSiebenSat.1 Nachrichten bis 2016.

Von Hard News bis Boulevard

Mit dem heute, Mittwoch, in München finalisierten Anteilskaufvertrag entsteht der eigenen Angaben nach größte unabhängige Informationsproduzent Deutschlands mit Hauptsitz in Berlin. Der Anteilsbesitz der neuen N24 Media stellt sich so dar, dass Rossmann und Aust jeweils 26 Prozent an dem Unternehmen halten. Der für Produktion und Technik zuständige Frank Meißner sowie Karsten Wiest (Finanzen), Pollfuß und Maria von Borcke sind jeweils mit zwölf Prozent beteiligt. Künftig will N24 von Hard News bis Boulevard alles abdecken.

Im Zuge des aktuellen Deals wurde zwischen den Parteien auch ein bis Ende 2016 laufender Vertrag für die Zulieferung der Nachrichtenformate unterzeichnet. Danach wird N24 künftig unter anderem die Sender SAT.1, ProSieben und Kabel Eins mit Nachrichten versorgen. Wie zudem bekannt wurde, wird N24 Media bis mindestens Mitte 2014 auch das SAT.1-Magazin sowie das -Frühstücksfernsehen bedienen. Für N24-Rossmann ist die Herauslösung aus der ProSiebenSat.1-Holding ein "komplexer Prozess", der Personalrestrukturierungen erfordert.

Restrukturierung und Jobabbau

Die N24-Übernahme, die bis Ende Juli abgeschlossen sein soll, geht mit einer Senkung der (Personal-)Kosten einher. Ursprünglich hatte N24 rund 240 Vollzeitstellen für 2010 geplant. Unter dem Eindruck notwendiger Einsparungen sank die Stellenanzahl inzwischen auf 227. Zum 1. September werden 218 Vollzeitstellen besetzt sein, von denen voraussichtlich 72 Jobs durch Vertragsaufhebungen oder Kündigungen abgebaut werden. Nach der Restrukturierung wird der Sender dann 141 Stellen aufweisen. Die gesamte Gruppe wird 217 Stellen zählen.

Trotz immenser Kosten für die Herauslösung zeigt sich ProSiebenSat.1 zuversichtlich. Neben den millionenschweren Kosten fallen laut dem Konzern Abschreibungen auf Anlagegüter im Ausmaß von bis zu zwölf Mio. Euro an. Diese sollen als Einmaleffekte in der Gewinn- und Verlustrechnung für das zweite Quartal 2010 erfasst werden. Unter dem Strich rechnet das Unternehmen jedoch mit einer Verbesserung des bereinigten EBITDA ab 2011 in einer jährlichen Größenordnung von mehr als 25 Mio. Euro.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-305
E-Mail: fuegemann@pressetext.com
|