pte20091124034 in Forschung

Raketenauto jagt Geschwindigkeits-Weltrekord

Britische Ingenieure starten Bau von "Bloodhound"


So soll das Bloodhound SSC aussehen (Foto: curventa)
So soll das Bloodhound SSC aussehen (Foto: curventa)

London (pte034/24.11.2009/13:56) Das Team hinter dem "Bloodhound SSC" (Super Sonic Car) http://www.bloodhoundssc.com hat heute, Dienstag, bekannt gegeben, dass das Design des Raketenautos abgeschlossen ist. Nun beginnt die Konstruktion des Fahrzeugs, das auf Jet-Triebwerk und Hybridrakete als Antrieb setzt. Damit will das Bloodhound-Team 2011 in Südafrika die Schallmauer durchbrechen und den Geschwindigkeitsweltrekord für Landfahrzeuge auf über 1.000 Meilen pro Stunde (1.609 km/h, etwa Mach 1,4) schrauben.

Bereits der Aufwand für die Entwicklung war gewaltig und hat aufwendige Simulationen auf einem großen Rechen-Cluster umfasst. Doch das Projekt versteht sich nicht nur als bloße Rekordjagd. Teil des Projekts ist auch ein Bildungsprogramm, das Interesse an Wissenschaft und Technik wecken will und an dem laut Bloodhound schon über 2.400 Schulen in Großbritannien teilnehmen.

Simulations-Aufwand im Design

Das erklärte Geschwindigkeitsziel will das Bloodhound-Team mit einem Kombi-Antrieb erreichen. Dieser besteht aus einem Triebwerk vom Typ Eurojet EJ200, das 90 Kilonewton (kN) Schub liefert, und einer Hybridrakete, die weitere 122 kN bringt. Sie ist dem Team zufolge mit 4,25 Metern genau so lang ist wie ein Formel-1-Auto. Die gebündelte Antriebskraft von Rakete und Triebwerk wiederum entspricht mit 135.000 Pferdestärken gleich 180 F1-Boliden.

Mit 400 Kilogramm fällt diese Rakete doppelt so schwer aus wie im ursprünglichen Erstentwurf vorgesehen. Daraus hat sich ein gewaltiges Problem für die Stabilität des Fahrzeugs beim Zünden der Rakete ergeben. Um dies zu lösen, hat das Team auf aufwendige strömungsdynamische Simulationen gesetzt, um das Raketenauto einem umfassenden Redesign zu unterziehen. Dies sei dadurch ermöglicht worden, dass Intel den Zugang zu einem der größten Rechen-Cluster Großbritanniens ermöglicht hat. Selbst damit haben einzelne Tests noch mehrere Stunden gedauert.

Rundum Hightech

Da die extreme Schubkraft eine unglaubliche Belastung der Räder bedeutet, wird in diesem Bereich auf ein von Lockheed Martin eigens entwickeltes Design gesetzt. Zum Einsatz kommen sollen aus raumfahrttauglichem Aluminium gefertigte Räder mit 90 Zentimetern Durchmesser. Das Chassis wiederum setzt auf eine Kohlefaser-Konstruktion, da das den bestmöglichen Schutz des Fahrers im Unfallsfall verspricht. Der Royal-Air-Force-Pilot Andy Green soll 2011 auf einer Strecke in der Hakskeen Pan der südafrikanischen Nordkap-Provinz den Rekordversuch in Angriff nehmen.

Rekordjagd bildet

Mithilfe entsprechend aufbereiteter Unterlagen wird Bloodhound auch in den Dienst der Bildung gestellt, um Kinder und Jugendliche durch die Spannung des Rekordprojekts mitzureißen und so für Wissenschaft und Technik zu begeistern. "Unseren Schüler macht Mathematik Spaß und sie merken gar nicht, dass sie lernen", sagt Siobain Barns, Lehrerin an einer Grundschule in Bolton. Insgesamt arbeitet das Projekt nach eigenen Angaben bereits mit über 2.500 britischen Bildungseinrichtungen von Kindergärten bis Universitäten zusammen.

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