pte20091120003 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Finanzvorstände sitzen in Krise auf Schleudersitz

CFOs nach Entlassung schnell im Karriere-Abseits


CFOs zwischen Karrieresprung und Absturz (Foto: aboutpixel.de, jonathan spielbrink)
CFOs zwischen Karrieresprung und Absturz (Foto: aboutpixel.de, jonathan spielbrink)

Vallendar (pte003/20.11.2009/06:05) Die Finanzvorstände börsennotierter Unternehmen haben es in Krisenzeiten nicht leicht. Der WHU Otto Beisheim School of Management http://www.whu.edu zufolge wackelt ihr Posten schneller als der so manch anderer Vorstandsmitglieder. Läuft es in einem Unternehmen nicht rund, verlieren CFOs ihre Arbeitsplätze mit höherer Wahrscheinlichkeit. Ihre Aufgabe weist dabei gegenüber anderen Vorstandsposten zwei wesentliche Nachteile auf, die das Risiko, ersetzt zu werden, erhöhen. Nach einer Entlassung stehen Finanzvorstände zudem schnell im Karriere-Abseits.

Obwohl CFOs gerade in Krisen ein begehrtes Gut sind und mittlerweile immer häufiger "vermietet" werden (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090923031/), sind sie größeren Gefahren ausgesetzt, ihren Job zu verlieren, als ihre Kollegen. Wie die WHU aufzeigt, ist das etwa bei einem geringen Unternehmenserfolg der Fall. Verzeichnet der Betrieb schlechte Zahlen, stehe in der Regel nicht nur der Vorstandsvorsitzende, sondern auch der Finanzvorstand im Mittelpunkt.

Schlechte Karten auf dem Arbeitsmarkt

Als deutlicher Nachteil gegenüber anderen Managern erweist sich die enge Beziehung der CFOs zu ihren Vorsitzenden. Ein Scheitern des CEOs gefährde gleichzeitig die beruflichen Perspektiven des CFOs. Darüber hinaus würden schlechte Geschäftsergebnisse mitunter direkt den Finanzvorständen zugeschrieben. In Krisenzeiten ist die Karriere der CFOs damit gleich von zwei Faktoren abhängig, die ihrerseits von wirtschaftlichen Umständen wie einer niedrigen Auftragslage negativ geprägt sein können.

Kommt es zu einer Entlassung, haben vormalige Finanzvorstände schlechte Karten. Nach Angaben der WHU schafft es nicht einmal jeder zehnte gekündigte CFO innerhalb eines Jahres in eine vergleichbare Position bei anderen Unternehmen. Sowohl bei freiwillig wechselnden CFOs als auch Vorständen aus anderen Bereichen sei dies hingegen nicht der Fall.

Karrieresprung und Absturz eng beieinander

Allerdings fällt den Finanzmanagern in der Regel auch der berufliche Aufstieg leichter als anderen Vorstandsmitgliedern. Der Posten als CFO kann der WHU zufolge als Sprungbrett zum CEO dienen. Unter bestimmten Bedingungen sei der Aufstieg an die Unternehmensspitze leichter.

"Ein typischer Finanzvorstand, dem der Aufstieg gelingt, war recht lange im Unternehmen tätig, dabei meist auch in Positionen mit operativer Verantwortung, und steigt schließlich im Rahmen einer routinemäßig geplanten Nachfolge in die CEO-Position auf", so Utz Schäffer, WHU-Direktor für Management und Controlling. Karrieresprung und Absturz liegen bei Finanzvorständen in wirtschaftlichen Krisen damit eng beieinander.

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