pte20080908025 Politik/Recht, Handel/Dienstleistungen

Rentnerinnen sind noch Zins-Gewinner

Alterung der Gesellschaft lässt Sozialversicherungsrendite sinken


Frauen spüren Abstriche im Sozialsystem deutlich (Foto: pixelio.de, RainerSturm)
Frauen spüren Abstriche im Sozialsystem deutlich (Foto: pixelio.de, RainerSturm)

Freiburg (pte025/08.09.2008/12:02) Das deutsche Sozialsystem kommt Frauen stärker zugute als Männern, folgt man den Finanzwissenschaftlern Bernd Raffelhüschen und Jasmin Häcker. Künftige Abstriche aufgrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft werden sie jedoch deutlicher spüren. Wie die Welt berichtet, würden Frauen angesichts der höheren Lebenserwartung vom Pensionssystem stärker profitieren als Männer. Zwar zahlen die Damen pro Jahr rund 1.000 Euro weniger in die Pensionsversicherung ein, weshalb ihre Rente auch niedriger ausfällt. Allerdings werden die Beträge über einen längeren Zeitraum ausbezahlt. Den Berechnungen des Institutsleiters Generationenverträge der Freiburger Universität, Raffelhüschen, zufolge, sind Frauen derzeit noch "Rendite-Gewinner" der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Gleichzeitig appelliert der Experte für eine gleiche Entlohnung bei gleicher Leistung.

Eine im Jahr 1940 geborene Frau erhalte in der Rentenversicherung eine durchschnittliche Verzinsung ihrer Beiträge in Höhe von rund 3,5 Prozent, während ein Mann des gleichen Jahrgangs eine nur knapp 1,5-prozentige Verzinsung bekomme. Die "Rendite" der Sozialversicherung werde jedoch in Zukunft für beide Geschlechter schrumpfen, wodurch sich diese Differenz in Zukunft verringern werde. So prognostiziert Raffelhüschen dem Jahrgang 1970 eine Verzinsung der Rentenbeiträge von nur mehr 1,5 Prozent für Frauen bzw. 0,2 Prozent für Männer.

In der Kranken- und Pflegeversicherung zeige sich die Umverteilung darüber hinaus noch deutlicher. Der Leistungsanspruch von Versicherten richtet sich in dem Bereich nicht nach der Höhe der Einzahlungen. Unabhängig davon stehen jeder Person weitgehend die gleichen Leistungen zu. Angesichts der höheren Lebenserwartung von Frauen gebe es jedoch deutlich mehr weibliche als männliche Pflegefälle. Dies sei auf ein höheres altersbedingtes Risiko zurückzuführen, zum Pflegefall zu werden. In der Krankenversicherung zahle "der durchschnittliche Mann nahezu durchgehend erheblich höhere Beiträge als eine durchschnittliche Frau, erhalte aber erst ab einem Alter von 55 Jahren auch mehr Leistungen", heißt es von Raffelhüschen.

(Ende)
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