pte20080408029 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

VW-Absatz schlägt der Konkurrenz ein Schnippchen

Wachstumsmärkte Brasilien, China und Argentinien bewirken Boom


Passat CC soll Absatz ankurbeln (Foto: volkswagen.de)
Passat CC soll Absatz ankurbeln (Foto: volkswagen.de)

Wolfsburg/Rottach-Egern (pte029/08.04.2008/12:40) Volkswagen http://www.volkswagen.de hat den Absatz mit seiner Kernmarke VW im ersten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode um 8,4 Prozent gesteigert. Damit besserten die Wolfsburger ihren Umsatz zwar stärker als die meisten Konkurrenten. Um die langfristigen Ziele zu erreichen, muss der deutsche Autobauer jedoch sein hohes Tempo halten, meinen Brancheninsider. Wie die Financial Times Deutschland heute, Dienstag, berichtet, sind von Januar bis März weltweit rund 920.000 VWs verkauft worden. Der Gesamtmarkt hingegen legte um 1,8 Prozent zu, so das Unternehmen in einer Aussendung. Von diesen Neuigkeiten profitierte die VW-Aktie in einem schwachen Marktumfeld. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:35 Uhr) notierte das Papier zwar mit einem leichten Minus von 0,12 Prozent bei 185,28 Euro, damit schlägt es sich jedoch besser als der Dax.

"Schaut man sich die deutschen Fahrzeughersteller an, so verzeichnen diese seit einigen Jahren kontinuierliche Zuwächse und sind im Durchschnitt gut aufgestellt. Es scheint so zu sein, als ob man mit den neuen Modellen vor allem im Ausland den Geschmack der Käufer getroffen hat. Zudem konnten die hohen Produktionskosten häufig effizient gesenkt werden", sagt Deutsche-Bank-Automobilmarktanalyst Eric Heymann im Gespräch mit pressetext. Laut dem Experten sind es vor allem die ausländischen Absatzmärkte Brasilien, China und Argentinien, in denen die Konzerne deutlich mehr Fahrzeuge verkaufen als früher. "Dies sind tendenziell die Märkte der Zukunft. Zwar sind diese zyklisch, dennoch gibt es hier genügend Käufer, die die Fahrzeuge ab der Golf-Klasse aufwärts erwerben", so Heymann weiter.

In Deutschland stieg der VW-Absatz hingegen um gut acht Prozent auf rund 121.000 Autos. "Der Gesamtmarkt entwickelt sich positiv", gibt sich Martin Stangenberg, Vertriebsleiter für Volkswagen Deutschland, optimistisch. Ob sich das Wachstumstempo angesichts der positiven Kennzahlen der Marke VW bis zum Jahresende in der Größenordnung fortsetzen werde, sei jedoch noch unklar. Nachdem das Absatzplus in den ersten beiden Monaten noch bei rund zwölf Prozent gelegen hatte, verlangsamte sich das Wachstumstempo auf nunmehr drei Prozent. Brancheninsider sehen für den Konzern in dieser Entwicklung eine große Herausforderung, wenn der Absatz bis 2018 wie vorgesehen auf 6,6 Mio. VWs gesteigert werden soll. Da dies eine knappe Verdoppelung der aktuellen Zahlen darstellt, sei dieses Tempo jedoch dauerhaft als Voraussetzung nötig, meinen Analysten.

Zusätzlich starke Absatzimpulse erhofft sich der Autobauer von seinen neu vorgestellten Modellen Passat CC, Scirocco und dem im Herbst dieses Jahres erscheinenden Golf 6. Allein der 30.000 bis 56.000 Euro teure Passat CC, der eine Mischung aus Coupe und Limousine ist, soll sich über die sechsjährige Modelllaufzeit etwa 300.000 mal verkaufen. Damit sollen künftig 15 bis 20 Prozent des jährlichen Passatabsatzes auf die neuen Modelle entfallen. Bis zum Ende des Jahrzehnts will Volkswagen insgesamt etwa 20 neue Modelle auf den Markt bringen. "Die deutschen Automobilhersteller brauchen sich im Ausland keine großen Sorgen machen. Zwar werden vom Volumen her vor allem in den boomenden Schwellenländern nicht so viele Fahrzeuge abzusetzen sein, dennoch halte ich den Einstig in das Low-Cost-Segment für wenig zielführend", so Heymann abschließend.

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