pte20080408027 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

App Engine: Webentwicklung auf Googles Infrastruktur

Branchenriese steigt ins Platform-as-a-Service-Geschäft ein


App Engine für Webentwickler (Foto: google.com)
App Engine für Webentwickler (Foto: google.com)

Mountain View (pte027/08.04.2008/12:30) Mit Google App Engine http://appengine.google.com hat der Internetriese gestern, Montag ein Service vorgestellt, mit dem Entwickler ihre Webanwendungen über Googles Infrastruktur betreiben können. Die Verwendung von Google-Bausteinen in der Entwicklungsumgebung (SDK) erleichtert dabei das Erstellen zuverlässiger Applikationen, während die Nutzung der Google-Infrastruktur eine gute Skalierbarkeit bei steigender Verwendung sichert, so das Unternehmen. App Engine ist zunächst in eine kostenlose Preview-Phase gestartet, die auf 10.000 Teilnehmer begrenzt ist. Das Angebot ist der Einstieg in ein Geschäftsfeld, für das sich bereits der Begriff "Platform-as-a-Service" etabliert hat.

Google verspricht bei App Engine als einen wichtigen Vorteil die Skalierbarkeit. Einer Webanwendung, die klein anfängt, könnten langfristig immer mehr Ressourcen in Googles Computer-Cloud zur Verfügung stehen. Das Google File System und Bigtable etwa bieten den nötigen Speicherplatz auch für strukturierte Daten. Ebenfalls wirbt Google damit, in seiner Entwicklungsumgebung Bausteine wie etwa Programmierschnittstellen für die User-Authentifizierung und den E-Mail-Versand zu stellen. Insgesamt will Google dafür sorgen, dass Enwickler weniger Zeit in Administration und mehr Zeit in die eigentliche Entwicklungsarbeit stecken können.

Freilich ist App Engine in der Preview-Phase noch etwas begrenzt, schon in der Teilnehmerzahl - nur 10.000 Entwickler können von Anfang an dabei sein. Auch wird zunächst nur Python als Programmiersprache unterstützt. Ferner sind Systemressourcen wie Speicherplatz, Rechenleistung und Bandbreite limitiert. "Wir erwarten, dass die meisten Anwendungen fünf Mio. Pageviews pro Monat anbieten können", quantifiziert Product Manager Paul McDonald die Einschränkung im offiziellen Blog praxisnah. Ein Vorteil für Entwickler ist, dass die beschränkten Quoten laut McDonald auch langfristig kostenlos bleiben sollen. Eine Option zum Zukauf zusätzlicher Ressourcen bei erhöhtem Bedarf ist geplant.

"Google Apps Engine SDK ist ein Schritt in die richtige Richtung", meint Shomik Banerjee, Analyst bei Frost & Sullivan, auf Anfrage von pressetext. Google habe etwa mit Google Apps gerade den Business-Markt nicht im gewünschten Ausmaß erreicht. Eventuell könnte sich das mit dem Einstieg in den Platform-as-a-Service-Bereich ändern. Der direkte Konkurrent für Googles Komplettangebot dürften hier die modularen "Amazon Web Services" http://aws.amazon.com sein. Doch auch von anderer Seite gibt es ähnliche Angebote. SalesForce richtet sich mit http://force.com speziell an Entwickler von Business-Anwendungen und bewirbt dabei das Angebot selbst ausdrücklich als "erste Platform-as-a-Service der Welt".

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